Erschienen in:
01.03.2007 | Kasuistiken
Erblindung nach Reposition einer Jochbeinfraktur
verfasst von:
Dr. T. Breuer, R. Grossenbacher
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Die schwerwiegendste ophthalmologische Komplikation im Zusammenhang mit einem Mittelgesichtstrauma ist die Erblindung. Sie kann direkt mit dem Trauma, mit zeitlicher Verzögerung nach dem Trauma oder nach operativer Reposition einer Mittelgesichtsfraktur auftreten. Die Inzidenz für eine postoperative Erblindung wird zwischen 0,3 und 8,3% geschätzt. Die Gründe, die zur Erblindung führen können, sind vielfältig. Als häufigste Ursache wird in bis zu 66% aller Fälle ein intraorbitales Hämatom angenommen. Indikation und Durchführung der Versorgung von Mittelgesichtsfrakturen setzen auch eine Beherrschung der orbitalen Komplikationen, insbesondere des akuten Visusverlustes bei intraorbitalem Hämatom, voraus. Wichtigste effektive Sofortmaßnahmen zur Dekompression der Orbita sind die laterale Kanthotomie und Kantholyse sowie die hochdosierte Gabe von Kortikosteroiden. Weitere Möglichkeiten der orbitalen Dekompression werden anhand der vorliegenden Fallbeschreibung erwähnt, bei der es nach der Reposition einer Jochbeinfraktur trotz sofortiger Dekompression zu einem bleibenden Visusverlust kam.