„Schilddrüsenerkrankungen treten häufiger bei Frauen auf“, diese Aussage findet sich seit Jahrzehnten in den Lehrbüchern. Aber gilt dies für alle Schilddrüsenerkrankungen gleichermaßen und lassen sich daraus Schlussfolgerungen für eine unterschiedliche Krankheitsrelevanz und Prognose bei Frauen und Männern ableiten? Benötigen wir eventuell sogar eine geschlechtsspezifische Therapie? Diese Fragen greifen wir auf und betrachten nachfolgend die epidemiologische Datenlage sowie Studien, die den Einfluss des Geschlechts auf den Verlauf von Schilddrüsenerkrankungen untersucht haben. Wir zeigen, dass die Datenlage deutlich eingeschränkter ist, als man bei häufigen Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung erwarten dürfte.