Erschienen in:
01.05.2010 | Originalien
Erstversorgung von Neugeborenen
Kreißsaalausstattung und -management in Österreich
verfasst von:
Dr. G.M. Schmölzer, M. Olischar, W. Raith, B. Resch, F. Reiterer, W. Müller, B. Urlesberger
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Beim Übergang vom intrauterinen zum neonatalen Leben müssen 3–6% aller Neugeborenen unterstützt werden. Damit stellt die neonatale Erstversorgung eine der häufigsten medizinischen Interventionen dar. Mittels eines Fragebogens wurden das verwendete Equipment und das dazugehörige Verwendungsprotokoll bei der Erstversorgung von Neugeborenen in Österreich erhoben und mit den im Jahr 2005 publizierten Richtlinien des European Resuscitation Council verglichen. Alle 20 kontaktierten Abteilungen beantworteten den Fragebogen. Erfragt wurden die Verwendung von Pulsoxymetrie, Beatmungsbeutel („self-inflating“/“flow-inflating“/“T-piece device“), CO2-Detektor zur Tubuslagekontrolle, Sauerstoffblender, Larynxmaske, oralem Airway, Klarsichtfolie zur Verhinderung des Wärmeverlusts bei der Erstversorgung von Frühgeborenen unter 28 Schwangerschaftswochen sowie die initiale Sauerstoffkonzentration bei der Erstversorgung von Reifgeborenen. Letztere variierte zwischen 21% und 100%. Bei 17 Abteilungen (85%) kamen Sauerstoffblender, bei den übrigen Flowmeter zur Anwendung. Alle 20 Abteilungen (100%) verwendeten Pulsoxymetrie, 9 (45%) „self-inflating-bags“, 9 (45%) „T-piece devices“ und 2 beide Beatmungshilfen. Einen oralen Airway bei schwieriger Maskenbeatmung nutzten 10 Abteilungen (50%), eine Larynxmaske als Alternative zur Intubation 8 (40%) und einen CO2-Detektor zur Tubuslagekontrolle 6 (30%). Klarsichtfolien zur Verhinderung des Wärmeverlusts wurden in 11 Abteilungen (55%) eingesetzt. Dem internationalen Trend entsprechend zeigte sich auch in Österreich eine große Variationsbreite des verwendeten Equipments. Dies reflektiert die allgemein ungenügende Datenlage zur Erstversorgung von Neugeborenen.