Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Entwicklungsbedingte Koordinationsstörungen und Lernverhalten
Zeigen Kinder mit entwicklungsbedingten Koordinationsstörungen auch auffälliges Lernverhalten?
verfasst von:
J. Kastner, F. Petermann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 5/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Entwicklungsbedingte Koordinationsstörungen gehören zu den häufigsten Entwicklungsabweichungen des Kindesalters. Charakteristisch sind Defizite der Fein- und Grobmotorik, denen ursächlich keine sensorischen, neurologischen oder kognitiven Einschränkungen zugrunde liegen. Das Kriterium B der Klassifikationssysteme DSM-IV-TR (Diagnostic and Statistical Manual, 4th edition, Text Revision) und ICD-10 (International Classification of Diseases, 10th Revision) unterstreicht den negativen Einfluss motorischer Entwicklungsstörungen auf die schulische Leistungsfähigkeit. Die Ausbildung von angemessenem Sozial- und Lernverhalten stellt eine wichtige Entwicklungsaufgabe des Grundschulalters dar und ist für eine erfolgreiche Schullaufbahn wichtig. Aktuelle Studien belegen, dass Kinder mit entwicklungsbedingten Koordinationsstörungen häufig komorbide Aufmerksamkeitsdefizite sowie Auffälligkeiten im Lern- und Sozialverhalten aufweisen. Somit besteht ein erhöhtes Risiko, die Entwicklungsaufgaben des Grundschulalters unzureichend zu bewältigen. Eine frühzeitige Aufdeckung und Behandlung entwicklungsbedingter Koordinationsstörungen und deren Begleitsymptomatik sind zur Prävention von Lernschwierigkeiten entscheidend.