Erschienen in:
01.10.2003 | Übersicht
Evidenzbasierte Armrehabilitation
Eine systematische Literaturübersicht
verfasst von:
PD Dr. T. Platz
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2003
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Zusammenfassung
Basierend auch einer systematischen MEDLINE-Recherche und informellen Literaturquellen wurden 40 Referenzen identifiziert, die als systematischer Review, Metaanalyse, randomisierte kontrollierte Studie oder kontrollierte Kohortenstudie klinische Prüfungen übungstherapeutischer oder neuromuskulär elektrisch stimulierender Verfahren bei Patienten mit Armlähmungen nach zerebrovaskulären Insult beinhalten. Die Ergebnisse lassen sich in 3 Bereiche zusammenfassen: Vergleich physiotherapeutischer Schulen, Effekt der Trainingsintensität und spezifische Methoden für Patientensubgruppen. Bis auf das "Motor Relearning Programme", einem aufgabenorientierten Training, fanden sich keine Hinweise auf eine unterschiedliche Wirksamkeit der etablierten physiotherapeutischer Schulen. Eine Steigerung der Trainingsintensität kann die motorische Erholung beschleunigen. Für spezifische Subgruppen von Patienten stehen wirksame spezifische Armrehabilitationsmethoden zur Verfügung: für Patienten mit leichten Defiziten der Fein- und Zielmotorik das Armfähigkeitstraining, für Patienten mit partiellen funktionellen Einschränkungen und gelerntem Nichtgebrauch des betroffenen Armes die "constrained-induced movement therapy" (Taub-Training) und für Patienten mit schwerer Armlähmung und erheblich beeinträchtigter Willkürinnervation repetitive sensomotorische Trainingsverfahren, EMG-Biofeedback, funktionelle Elektrostimulation und Robot-assistierte Trainingsverfahren.