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Erschienen in: Forum der Psychoanalyse 4/2010

01.12.2010 | Originalarbeit

Facetten eines „deutschen“ Gegenübertragungsproblems

verfasst von: Prof. Dr. Rainer Krause

Erschienen in: Forum der Psychoanalyse | Ausgabe 4/2010

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Zusammenfassung

Ausgehend von zwei Fallvignetten psychoanalytischer Behandlungen von ausländischen Kindern von ehemaligen Kollaborateuren mit den deutschen Besatzungsmächten wird versucht, über eine spezifisch deutsche Gegenübertragungsabwehr nachzudenken, die darauf beruhen könnte, dass es aus Scham und Abscheu nicht möglich erscheint, sich den lustvollen, destruktiv narzisstischen Übertragungsangeboten auszusetzen. Der fast vollständige Verzicht auf die Analyse des Nazigeschehens in den Lehranalysen der älteren Generation könnte auf ein geheimes Einverständnis der Protagonisten zurückgeführt werden, das mit der großen Angst vor der Evokation der lustvollen Zerstörung begründet wird. Die Auswirkungen des damit verbundenen Verzichts auf die Erarbeitung einer ödipalen Position könnten eine Regression auf die anale Welt bedeuten, die mir für die Nachkriegskultur in beiden deutschen Staaten einschließlich der Analysen kennzeichnend scheint.
Literatur
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Zurück zum Zitat Van Dülmen (1989) Industriekultur an der Saar 1840–1914. Leben und arbeiten in einer Industrieregion. Beck, München Van Dülmen (1989) Industriekultur an der Saar 1840–1914. Leben und arbeiten in einer Industrieregion. Beck, München
Metadaten
Titel
Facetten eines „deutschen“ Gegenübertragungsproblems
verfasst von
Prof. Dr. Rainer Krause
Publikationsdatum
01.12.2010
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Forum der Psychoanalyse / Ausgabe 4/2010
Print ISSN: 0178-7667
Elektronische ISSN: 1437-0751
DOI
https://doi.org/10.1007/s00451-010-0049-1

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