Erschienen in:
01.12.2009 | Leitthema
Akute retinale Nekrose
Klinik und Therapieoptionen
verfasst von:
PD Dr. J. Hillenkamp, B. Nölle, P. Rautenberg, H. Fickenscher, J. Roider
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Varicella-zoster-Virus, gefolgt von Herpes-simplex-Virus, ist die häufigste Ursache der akuten retinalen Nekrose (ARN). Das häufig schlechte funktionelle Endergebnis ist in erster Linie eine Folge der bei schweren Fällen meist ausgedehnten Ischämie von Netzhaut, Aderhaut und Sehnerv. Wichtig ist eine möglichst frühe klinische Diagnose des Krankheitsbildes. Aciclovir sollte möglichst frühzeitig intravenös gegeben werden, weil die Bioverfügbarkeit bei oraler Gabe unzuverlässig ist. Kortikosteroide sollten systemisch gegeben werden, um die Gewebsschädigung durch die Entzündungsantwort zu minimieren. Bei schwerer ARN ist eine frühe Vitrektomie mit diagnostischer Glaskörperbiopsie, intravitrealer Aciclovir-Lavage, intraoperativer Laserretinopexie und Silikonöltamponade zu empfehlen. Die Wirksamkeit einer prophylaktischen Laserretinopexie zur Verhinderung einer sekundären Netzhautablösung ist ebenso unklar wie die Ursache des individuell deutlich unterschiedlichen Schweregrades von ARN. Der Schweregrad der Erkrankung ist wahrscheinlich ein unabhängiger prognostischer Parameter für das funktionelle Endergebnis.