Erschienen in:
01.05.2013 | Blitzlicht
Gutes Leben
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hans-Ludwig Kröber
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 2/2013
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Auszug
Dass Straftäter nun lernen sollen, ein gutes Leben zu führen, mag recht verwegen klingen. Ein Mitherausgeber hat bereits erklärt, für ihn komme diese Behandlung ja nun zu spät. Und natürlich kann man darüber streiten, was „gutes Leben“ ist und was sich so ein inhaftierter Drogenhändler wohl darunter vorstellen mag (z. B. Wein, Weib und Gesang, alles aus biologischem Anbau). Und dann kommt auch der Einwand, dass die Effekte einer solchen Behandlung noch gar nicht evaluiert seien. Handelt es sich dabei überhaupt um eine spezifische Therapie? Menschen auf den Weg zum guten Leben führen – ist das Psychotherapie? Die Frage schlägt zurück: Ist denn das „Sex Offender Treatment Programme“ (SOTP) oder das „Reasoning-and-rehabilitation“(R&R)-Programm eine Form der Psychotherapie oder nicht eher Pädagogik? Und was wirkt bei Straffälligkeit – Psychotherapie, Erziehung, philosophische Beratung, berufsqualifizierende Ausbildung, Mindestlohn, Alkoholabstinenz, Kraftsport? …