Erschienen in:
02.04.2019 | Mammakarzinom | Leitthema
Vitamin D und Brustkrebs: Was gibt es Neues?
verfasst von:
PD Dr. med. Marc Thill, Lena Traub, Klaus Diedrich, Michael Friedrich
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Vitamin D ist ein fettlösliches Secosteroid, das neben seiner Funktion im Kalzium- und Phosphathaushalt auch eine Vielzahl anderer, extraskelettaler Funktionen innehat, die in den vergangenen 20 Jahren intensiv untersucht wurden.
Fragestellung
Ein Vitamin-D-Mangel wird mit einem gesteigerten Infektionsrisiko assoziiert, darüber hinaus mit einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus, kardiovaskuläre Erkrankungen, Asthma, entzündliche Darmerkrankungen, neurologische Erkrankungen sowie für Kolon‑, Mamma‑, Prostata- und Ovarialkarzinome.
Material und Methoden
Daten aus verschiedenen prospektiven und retrospektiven epidemiologischen Studien zum Stellenwert des Vitamin-D-Serumspiegels und seiner Beziehung zum Mammakarzinomrisiko sowie seiner prognostischen Bedeutung werden in einen aktuellen Kontext gebracht.
Ergebnisse
Auch wenn große prospektive, randomisierte Studien fehlen und die Datenlage oft inkonsistent ist, so ist ein niedriger Vitamin-D-Serumspiegel mit einem erhöhten Mammakarzinomrisiko und einer ungünstigen Prognose bei bereits diagnostiziertem Mammakarzinom assoziiert.
Schlussfolgerungen
Obwohl ein Vitamin-Spiegel von 20 ng/ml als normal gilt, sollte berücksichtigt werden, dass dies ein Normalwert für die Knochengesundheit ist und nicht für die extraskelettalen Funktionen von Vitamin D. Daher wären als tägliche Dosis von mindestens 800 IE (Ziel 35 ng/ml) zu empfehlen. Große prospektive, randomisierte Studien, die alle Einflussparameter berücksichtigen, fehlen allerdings.