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Erschienen in: Der Gynäkologe 12/2018

03.08.2018 | Gynäkologische Tumoren | Gynäkologie aktuell

Paraneoplastische neurologische Syndrome in der gynäkologischen Onkologie

verfasst von: Dr. med. Viktoria Aivazova-Fuchs, Ieva Mierina, Klaus Friese

Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 12/2018

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Zusammenfassung

Paraneoplastische neurologische Syndrome (PNS) sind seltene neurologische Erkrankungen, die mit einem Tumor assoziiert auftreten, ohne durch diesen selbst oder dessen Metastasen direkt ausgelöst zu sein. Sie können durch eine Autoimmunreaktion gegen neuronale Zellen jede Ebene des Nervensystems betreffen. Neurologische Symptome können sogar mehrere Jahre vor Feststellung des Tumorgeschehens auftreten. Die Diagnose basiert auf dem Tumornachweis, der klinischen Symptomatik und dem Antikörpernachweis, bei gleichzeitigem Ausschluss von anderen Ursachen. Neben der symptomatischen Therapie ist die spezifische Tumortherapie die Therapie der Wahl, sie hängt primär vom Tumortyp und -stadium ab, nicht vom PNS. Die häufigsten mit PNS assoziierten gynäkologischen Tumorentitäten sind Mamma- und Ovarialkarzinome sowie Keimzelltumoren. Eine sehr wichtige Rolle in der Diagnostik spielen der Antikörpernachweis der gut charakterisierten paraneoplastischen Antikörper und die Suche nach mit diesen assoziierten Tumoren. Bei den gynäkologischen Tumoren (besonders bei Ovarialkarzinomen) ist die paraneoplastische zerebelläre Degeneration (PCD) das häufigste bekannte PNS, das meistens mit Anti-Yo-Antikörpern assoziiert ist. Die meisten Patientinnen zeigen einen progredienten Verlauf trotz spezifischer Tumortherapie. Insgesamt ist die Prognose relativ schlecht.
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Metadaten
Titel
Paraneoplastische neurologische Syndrome in der gynäkologischen Onkologie
verfasst von
Dr. med. Viktoria Aivazova-Fuchs
Ieva Mierina
Klaus Friese
Publikationsdatum
03.08.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Gynäkologie / Ausgabe 12/2018
Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-018-4302-9

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