Erschienen in:
11.09.2018 | Hämatom | Leitthema
Nachweissicherheit des Schütteltraumas
Bewertung von klassischer Symptomentrias, luzidem Intervall und Differenzialdiagnosen
verfasst von:
PD Dr. B. Zinka, S. Banaschak, E. Mützel
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Unter einem Schütteltrauma („shaken baby syndrome“, SBS) werden oft schwere oder gar tödliche Verletzungsfolgen verstanden, die durch gewaltsames Schütteln eines Säuglings oder Kleinkinds hervorgerufen wurden. Für die Diagnosestellung ist nach wie vor die Symptomentrias aus subduraler Blutung, retinalen Einblutungen und diffuser Enzephalopathie nahezu pathognomonisch, wenn Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden können, wie insbesondere andere Traumata, Blutgerinnungsstörungen und eine Glutaracidurie Typ I. Es ist davon auszugehen, dass ein schweres Schütteltrauma unmittelbar zu einer auch für medizinische Laien wahrnehmbaren Symptomatik führt. Für den strafrechtlich ausreichend sicheren Nachweis eines Schütteltraumas müssen sämtliche ermittelbaren Anknüpfungspunkte in die Diagnostik einbezogen werden, um die dann oftmals klassische und spezifische Befundkonstellation eines Schütteltraumas nachweisen zu können.