05.01.2022 | Hämatom | Leitthema
Fibulare Bandläsionen – sichere sonographische Diagnostik
Tricks und Tipps
verfasst von:
Dr. Hartmut Gaulrapp
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 2/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Im Jahr 2020 stellten sich 126 Patienten mit Distorsionstraumen des oberen Sprunggelenks in der Praxis des Autors vor. Darunter fanden sich auf dem Boden der durchgeführten klinisch-sonographischen Abklärung 25 ligamentäre Verletzungen des Lig. fibulotalare anterius (LFTA, 19,8 %), 8 knöcherne Bandausrisse (6,3 %), 7 Verletzungen des lig. calcaneocuboideum laterale (CC-Band; 5,6 %), 5 Läsionen des Lig. fibulocalcaneare (LFC) jeweils in Kombination mit LFTA-Verletzungen (3,9 %) und eine Syndesmosenverletzung (0,6 %). Dieser didaktische Artikel stellt instruktiv einen nachvollziehbaren sonographischen Untersuchungsablauf aus der klinischen Praxis vor. Die klinisch und auch im anatomischen Präparat schwierige Identifikation der knöchernen und ligamentären Landmarken ist sonographisch leicht möglich. Ein Hämarthros des oberen Sprunggelenks hat hohen prädiktiven Wert in Bezug auf eine assoziierte Bandruptur und ist sonographisch leicht erfassbar. Die sichere Unterscheidung zwischen einer Verletzung des LFTA, der vorderen Syndesmose und Schädigungen der Außenknöchelwachstumsfuge kann sonographisch leicht erfolgen. Der positive Dekompressionstest beweist den distalen Ausriss des LFTA. Die sonographische Stabilitätstestung des LFTA ist unter Sicht auf den Monitor direkt im Anschluss an die klinische Untersuchung in derselben Position möglich. Der fibulotalare Vorschub kann am Monitor ausgemessen werden. Instabilitäten der vorderen Syndesmose können unter Sicht auf den Monitor im sonographischen Frick-Test dargestellt werden. Die sonographische Abschlusskontrolle weist die strukturelle Heilung und den Wiedergewinn an ligamentärer Stabilität am Monitor nach.