Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Hauttumoren nach Organtransplantation
Eine interdisziplinäre Herausforderung
verfasst von:
Dr. C. Ulrich, S. Brakemeier, K. Budde, D. Dragun, J. Hörstrup, J.S. Jürgensen, A. Kahl, H.H. Neumayer, P. Nickel, P. Reinke, M. van der Giet, R. Schindler, E. Stockfleth
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Eine der größten Herausforderung der Transplantationsmedizin war und ist die Kontrolle von Abstoßungsreaktionen. Die medikamentöse Inhibition der zellulären Immunüberwachung führt jedoch besonders an der Haut zu einer signifikanten Zunahme von Neoplasien. Invasive Plattenepithelkarzinome sind die am häufigsten diagnostizierten Malignome bei Organtransplantierten und können durch ihr multifokales Auftreten sowie das aggressive Wachstum eine Bedrohung für immunsupprimierte Patienten darstellen. Interdisziplinäre Nachsorgeprogramme basieren auf den epidemiologischen Analysen individueller dermatologischer Risikofaktoren für die Hauttumorgenese wie Alter, Hauttyp, Sonnenexposition sowie Art und Dauer der Immunsuppression. Neben Aufklärungsprogrammen und einer kausal orientierten Primärprophylaxe (Sonnenschutz) sowie der Verwendung einer risikoadaptierten Immunsuppression hat sich das proaktive Management präinvasiver Hauttumoren durch moderne Flächentherapien bewährt. Die am Beispiel der Organtransplantierten etablierten interdisziplinären Konzepte und Versorgungsstrukturen stehen hierbei exemplarisch für die ideale Nachsorge auch anderer immunsupprimierter Risikogruppen.