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Erschienen in: Der Anaesthesist 7/2009

01.07.2009 | Medizinrecht

Hirntod und Intensivmedizin

Juristische Probleme

verfasst von: RA Prof. Dr. Dr. K. Ulsenheimer

Erschienen in: Die Anaesthesiologie | Ausgabe 7/2009

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Zusammenfassung

„Der Tod als die Grenze der natürlichen Rechtsfähigkeit ist ein so einfaches Naturereignis, dass derselbe nicht, so wie die Geburt, eine genauere Festlegung seiner Elemente nötig macht“, schrieb der Rechtswissenschaftler Friedrich Karl von Savigny vor 150 Jahren. Eine stabile Rechtsordnung jedoch bedarf klarer, möglichst einfacher, griffiger objektiver Anknüpfungspunkte. Der klinische Todesbegriff, definiert als der irreversible Stillstand von Kreislauf und Atmung, gehört angesichts moderner intensivmedizinischer Möglichkeiten und dem damit verbundenen deutlichen Auseinanderfallen von „Hirn“- und „Herz-Kreislauf-Tod“ der Vergangenheit an. Heute wird der Tod im endgültigen Ausfall aller Funktionen des Gesamthirns gesehen. Der Tod als rechtlicher Begriff dagegen muss im Hinblick auf die jeweils unterschiedlichen Zweckbestimmungen und Zielsetzungen des Rechts, also „funktional“, festgelegt werden. Welche normativen Konsequenzen sich daraus für die Intensivmedizin ergeben, soll im folgenden Beitrag verdeutlicht werden.
Fußnoten
1
Geilen, Das Leben des Menschen in den Grenzen des Rechts, in: Recht und Medizin, hrsg. von Eser, 1990, S. 201 ff., 207.
 
2
Geilen, a.a.O., S. 208.
 
3
Zitiert nach Schreiber, in: Gehirntod und Organtransplantation, 1995, S. 114.
 
4
Schreiber, a.a.O., S. 114.
 
5
Geilen, a.a.O., S. 210.
 
6
Schreiber, a.a.O., S. 115.
 
7
Geilen, a.a.O, S. 211.
 
8
Schreiber, a.a.O., S. 115.
 
9
Schreiber, a.a.O., S. 115.
 
10
NJW 1997, 3099.
 
11
Schreiber, a.a.O., S. 115; JZ 1983, 593.
 
12
Lackner/Kühl, vor § 211, Rdnr. 4.
 
13
Nickel u.a., Transplantationsgesetz, 2001, § 3 Rdnr. 7.
 
14
Schönke/Schröder/Eser, StGB, 26. Aufl. 2007, vor § 211 Rdnr. 19; Schreiber, JZ 1983, 593.
 
15
Schönke/Schröder/Eser, a.a.O., Rdnr. 19.
 
16
Schreiber, JZ 1983, 594; Deutsch/Spickhoff, MedR 2008, Rdnr. 711; Schmidt-Recla, MedR 2004, 673 f.
 
17
Nickel u.a., Transplantationsgesetz, 2001, § 3 Rdnr. 2.
 
18
Eser, a.a.O., Rdnr. 19.
 
19
Deutsch/Spickhoff, a.a.O., S. 713.
 
20
BVerfGE 79, 1, 42.
 
21
BGHSt 32, 367, 379.
 
22
Geilen, a.a.O., S. 216.
 
23
BGHSt 32, 367, 379.
 
24
BGH JZ 2003, 737 ff.
 
25
BGHSt 32, 376, 379.
 
26
BGH NJW 1997, 807.
 
27
BGHSt 40, 257, 260.
 
28
BGHSt 40, 257, 263.
 
29
BGHSt 40, 257, 260.
 
30
Bundesgerichtshof(Z) JZ 2003, 732, 735; OLG Karlsruhe, NJW 2002, 689.
 
31
Schreiber, a.a.O., S. 118.
 
32
Hanack, a.a.O., S. 237.
 
33
Nickel u.a., Transplantationsgesetz, 2001, § 3 Rdnr. 10.
 
34
Hanack, a.a.O. S. 237 f; Geilen, a.a.O., S. 218, Anm. 37.
 
35
Im Jahr 1992 war das TPG noch nicht in Kraft, die Diskussion um den Todesbegriff in vollem Gang und die Zustimmung der Eltern nicht erforderlich.
 
36
So mit Recht Deutsch/Spickhoff, Rdnr. 668 mwN.
 
37
Thomas, ZfL 2008, 74, 81.
 
Metadaten
Titel
Hirntod und Intensivmedizin
Juristische Probleme
verfasst von
RA Prof. Dr. Dr. K. Ulsenheimer
Publikationsdatum
01.07.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Anaesthesiologie / Ausgabe 7/2009
Print ISSN: 2731-6858
Elektronische ISSN: 2731-6866
DOI
https://doi.org/10.1007/s00101-009-1572-6

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