Erschienen in:
01.10.2012 | HNO-Praxis
Hörtraining, Hörtherapie und nichtapparative Hörrehabilitation bei Schwerhörigen im Wandel der Zeiten
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die beachtenswerte Qualität moderner Hörsysteme führt dazu, dass viele Schwerhörige ohne größeren Aufwand wieder gut an verbaler Kommunikation teilnehmen können. Dies führt auch dazu, dass Hörtherapieverfahren in Vergessenheit zu geraten drohen, obwohl sie sicherlich auch heute noch ihren Stellenwert haben. Hier soll dargelegt werden, wie sich die verschiedenen Therapieansätze entwickelt haben.
Methodik
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche mit den Stichworten: „auditory training“ = 211 Arbeiten und „auditory rehabilitation“ = 166 Arbeiten in der Literaturdatenbank PubMed, zusätzlich die Berücksichtigung verfügbarer Monographien und Lehrbücher.
Ergebnisse
Seit rund 2000 Jahren wird versucht, die Fähigkeiten des Gehörs durch akustische Stimulation positiv zu beeinflussen. Während initial die „Weckung des Hörsinns“ im Vordergrund stand, wollte man seit dem 19. Jahrhundert zunehmend das „Zuhören“ bei Resthörigen trainieren. Seit Mitte respektive Ende des 20. Jh. gibt es Vorschläge, durch akustische Stimulationen auch kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeitsleistung und Konzentration zu steigern.
Diskussion
Impulse zur Entwicklung von Hörtherapien kamen u. a. durch die Bemühungen um die Integration „Taubstummer“, die große Anzahl Schwerhöriger durch den 2. Weltkrieg, die Entwicklung von Hörgeräten und Cochleaimplantaten sowie die Verfügbarkeit von PCs. Ob sich die Kombination von Hörtherapien und Medikamenten oder andere Stimulationsverfahren bewähren, muss die Zukunft zeigen.