Erschienen in:
01.06.2004 | Kasuistik
Hydroxyethylstärke- (HES-)induzierter Pruritus als sekundäre Folge eines Arbeitsunfalls
verfasst von:
Dr. E. Weisshaar, S. Ständer, D. Metze, T. L. Diepgen
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Ein 29-jähriger Arbeitnehmer (Controller in einem Textilunternehmen) erlitt einen Wegeunfall mit Oberschenkelschaftfraktur, in dessen Folge er wegen eines postoperativ auftretenden akuten Lungenversagens (ARDS) intensivmedizinisch versorgt werden musste. Etwa 3 Wochen nach dem Unfalltag bemerkte er erstmalig einen am ganzen Körper auftretenden Pruritus. Dieser persistierte in gleicher Intensität und trat täglich auf, ohne dass systemische und topische Therapien erfolgreich waren. Nach 1 Jahr kam es zu einer allmählichen Reduktion des Juckreizes auf etwa 50% der ursprünglichen Intensität. Aufgrund der typischen Anamnese und klinischen Charakteristika, der bestätigten Applikation von Hydroxyethylstärke (HES) und dessen elektronenmikroskopischen Nachweises im Hautbiopsat wurde die Diagnose eines HES-induzierten Pruritus als sekundäre Unfallfolge gestellt. Die Darstellung dieses Fallberichts soll darauf aufmerksam machen, dass medikamentös induzierter Pruritus nach dem Volumenersatzmittel Hydroxyethylstärke versicherungsrechtlich relevant sein kann.