Erschienen in:
29.11.2017 | Arterielle Hypertonie | Schwerpunkt
Antihypertensive Therapie im Alter
verfasst von:
Prof. Dr. J. Schrader, B. Schrader
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Eine arterielle Hypertonie ist der häufigste modifizierbare Risikofaktor für die zerebro- und kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Alter. Auch die Verhinderung kognitiver Hirnleistungsstörungen ist Therapieziel der langfristigen antihypertensiven Therapie. Ältere Patienten haben zudem ein höheres vaskuläres Gesamtrisikoprofil und profitieren deshalb schon von einer relativ moderaten Blutdrucksenkung. Mit Blick auf die hohe Prävalenz der Hypertonie im Alter und der steigenden Inzidenz über die Zeit wird der Therapie der Hypertonie in der wachsenden älteren Bevölkerung eine enorme Bedeutung für eine verbesserte Prognose der Patienten und für eine Reduktion der Kosten zukommen. Die exakte Blutdruckmessung für ältere Patienten umfasst wiederholte Messungen im Sitzen und im Stehen, Selbstmessungen oder Blutdruckmessungen durch Angehörige. Auch hier ist die 24-h-Blutdruckmessung (ABDM) die genaueste Methode zur Beurteilung des alltäglichen Blutdruckniveaus (Praxishypertonie, „non-dipping“, intermittierende Hypotonien). Auch bei älteren Hypertonikern sind Allgemeinmaßnahmen bzw. Lebensstiländerungen zur Blutdrucksenkung wirksam; am besten belegt ist eine salzreduzierte Kost. Für die medikamentöse Therapie werden die gleichen Antihypertensiva wie im jüngeren Lebensalter (bevorzugt Diuretika, RAAS[Renin-Angiotensin-Aldosteron-System]-Hemmer, Kalziumantagonisten) empfohlen. Der Zielblutdruckwert bei älteren Patienten wird immer wieder intensiv diskutiert. Die derzeitigen Empfehlungen und die zu beachtenden Besonderheiten in der Therapie des älteren Patienten werden ausführlich dargelegt.