Erschienen in:
10.03.2020 | Zytostatische Therapie | Leitthema
Immuntherapeutische Therapieansätze – ein Überblick
verfasst von:
PD Dr. Antonia Busse, Prof. Dr. Diana Lüftner
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Immuntherapie geriet nach den ersten Erfolgen des frühen 20. Jahrhunderts in Vergessenheit, nachdem sich die Chemotherapie und die Strahlentherapie neben der Chirurgie als feste Säulen in onkologischen Behandlungskonzepten etabliert hatten. Die Immuntherapie ist jedoch in den letzten Jahren zur vierten Säule der onkologischen Therapiekonzepte geworden.
Ziel
Wir beleuchten die aktuellen immuntherapeutischen Ansätze, ihre Vorteile, aber auch ihre Grenzen, sowie die unter Immuntherapie für den klinischen Alltag relevanten Aspekte und die zum Teil noch unbeantworteten Fragen.
Material und Methoden
Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed.
Ergebnisse und Diskussion
Die Fortschritte der Immuntherapie sind auf die Immunmodulation mit Checkpointinhibitoren (Immuncheckpointinhibitoren, ICI) und auf den adoptiven Transfer von mit Chimären-Antigen-Rezeptor-genmodifizierten T‑Zellen (CAR-T-Zellen) zurückzuführen. ICI als Monotherapie oder im Rahmen von Kombinationstherapien zeigen bei diversen Tumorentitäten beeindruckende Ansprechdauern, wenn auch begrenzte Ansprechraten. Aktuelle kombinationstherapeutische Ansätze mit Chemotherapie und/oder zielgerichteter Therapie oder mit Bestrahlung und die Entwicklung von prädiktiven Biomarkern zielen darauf ab, die Ansprechraten zu erhöhen. CAR-T-Zellen sind eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit für therapieresistente Leukämien und rezidivierte oder refraktäre Lymphome. In der Klinik spielen bisher nur gegen CD19 gerichtete CARs eine Rolle. T‑Zell-Therapien gegen andere Antigene und Tumorentitäten sind in Entwicklung, ebenso wie eine Vielzahl von immunstimulierenden monoklonalen Antikörpern und immunmodulatorischen Molekülen.