Erschienen in:
01.07.2012 | Leitthema
Intraoperative Komplikationen bei Operationen im Halsbereich
verfasst von:
Prof. Dr. D. Simon, M. Lassau, P. Schmidt-Wilcke, M. Boucher
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 7/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Intraoperative Komplikationen im Halsbereich sind selten und selten lebensbedrohlich. Ihre Vermeidung beruht auf exakter anatomischer Kenntnis und sorgfältiger Präparation. Die Schädigung des N. recurrens ist bei Lagevarianten (nonrekurrent, frühe Aufzweigung) erhöht. Das intraoperative Neuromonitoring (IONM) kann die bilaterale Parese verhindern. Bei akzidenteller Verletzung kann die primäre Nervennaht die Stimmbandfunktion verbessern. Die Autotransplantation von Nebenschilddrüsen kann die Rate an Hypoparathyreoidismus senken, sie kann als Routinemaßnahme nach Datenlage aber nicht gefordert werden. Intraoperative Blutungen in der Halschirurgie sind in der Regel gut zu beherrschen. Größere Gefahr für den Patienten geht von der früh-postoperativen Blutung aus. Zu ihrer Vermeidung können vielfältige Techniken zielführend sein (Naht, Clips, „vessel sealing“). Verletzungen des Ductus thoracicus werden mit Naht, Ligatur oder Clip versorgt. Kleinere Verletzungen von Trachea und Ösophagus können durch Naht oder Muskellappenplastik behoben werden. Bei großen Verletzungen bedarf es der plastischen Rekonstruktion oder Resektion ggf. mit Organersatz.