Erschienen in:
01.02.2010 | Schwerpunkt
Jenseits von Staging, Typing und Grading
Herausforderungen und Perspektiven für die Tumorpathologie der Mamma
verfasst von:
Prof. Dr. H.H. Kreipe, P. Ahrens, M. Christgen, U. Lehmann, F. Länger
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Tumorbiologische Parameter zur Prädiktion und Prognose gewinnen beim invasiven Mammakarzinom gegenüber den traditionellen pathologischen Kategorien eine immer größere Bedeutung. Die immunhistochemisch bestimmten Steroidhormonrezeptoren entscheiden nicht nur über eine endokrine Therapie, die mittlerweile bei auch geringster Expression empfohlen wird, sondern auch über eine mögliche Chemotherapie. Von annähernd gleicher Bedeutung ist der Her2-Status, der bei jedem invasiven Karzinom zu erheben ist, wobei die Reproduzierbarkeit sicherzustellen ist, was größere Anstrengungen verlangt als bei den Hormonrezeptoren. Nur eine kleinere Untergruppe der Mammakarzinome profitiert wahrscheinlich von einer Chemotherapie, jedoch genügen die traditionellen pathologischen Kategorien nicht zu ihrer zuverlässigen Identifikation. Aus diesem Grund wird nach alternativen prognostischen Parametern gesucht, von denen die Genexpressionsprofile am meisten versprechen. Trotz geringer Übereinstimmung in den einzelnen Genen konvergieren die verschiedenen Profile in der Identifikation der proliferationsaktiven Signatur als dem entscheidenden negativen Prognosefaktor. Ob das traditionelle Grading und eine immunhistochemische Proliferationsbestimmung des Ki-67-Antigens oder Genprofile zuverlässiger den aggressiven Subtyp identifizieren können, kann nur durch klinische Studien mit eingeschlossener standardisierter Pathologie entschieden werden.