Erschienen in:
15.04.2019 | Kardiogener Schock | Stand der Wissenschaft
Neuartige Doppellumenkanüle für extrakorporale Kreislaufunterstützungsverfahren
Transapikale Implantation, physiologische Perfusion und optimierte kardiale Erholung
verfasst von:
Dr. med. Philippe Grieshaber, Dr. med. Peter Roth, PD Dr. Thomas Wiesmann, Johannes Gehron, M.Sc. PGCert (London) BSc DipHSW (Open), Dipl. Ing. Markus Bongert, Prof. Dr. med. Martin Fiebich, Prof. Dr. med. Andreas Böning
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
|
Ausgabe 4/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei akutem Herz-Kreislauf-Versagen können extrakorporale Kreislaufunterstützungsverfahren („extracorporeal life support“, ECLS) eingesetzt werden. Trotz deutlich zunehmender Anwendung ist der ECLS mit einer konstant hohen Mortalität von ca. 50 % behaftet. In eigenen Vorarbeiten wurde gezeigt, dass die aktuell genutzten Kanülierungsstrategien keine ausreichende Perfusion der Herzkranz- und der Kopf-Hals-Gefäße sowie keine Entlastung des linken Herzens gewährleisten. Dies limitiert die Erholung der Patienten. Im Rahmen des durch das Dr. Rusche-Forschungsprojekt 2019 geförderten Forschungsvorhabens soll daher eine neuartige Doppellumenkanüle entwickelt werden, die über die Herzspitze eingebracht wird und eine antegrade Perfusion des gesamten Körpers ermöglicht. Der linke Ventrikel wird durch aktiven Sog über das zweite Lumen entlastet. Das Prinzip adressiert die Limitationen konventioneller ECLS und könnte die Erholung der Patienten verbessern. Das Projekt beinhaltet die Entwicklung und Optimierung des Kanülendesigns mithilfe der „fluid dynamics simulation“, die Erstellung von Prototypen sowie Testung dieser Prototypen im Großtierversuch. Hierüber soll die Kanüle bis zur klinischen Anwendungsreife entwickelt werden.