Erschienen in:
27.12.2022 | Knochendefekte | Leitthema
Biologische Rekonstruktion von großen Knochendefekten
Masquelet-Technik und neue Verfahren
verfasst von:
Prof. Dr. med. Emmanouil Liodakis, MBA FEBOT, Tarek Omar Pacha, Gökmen Aktas, Stephan Sehmisch, Philipp Mommsen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Ausgedehnte dia- und metaphysäre Knochendefekte stellen nach wie vor eine große Herausforderung für Unfallchirurg*innen dar. Zur biologischen Rekonstruktion derartiger Defekte wurden verschiedene Behandlungsoptionen beschrieben. Die am häufigsten verwendeten Methoden sind der Segmenttransport, die Masquelet-Technik und 3D-gedruckte Scaffolds (Gerüste). Bei der Masquelet-Technik dienen im Ersteingriff in den Knochendefekt eingebrachte Spacer aus Polymethylmethacrylat (PMMA), Kalziumsulfat oder Polypropylen der Induktion einer Fremdkörpermembran; im Zweiteingriff erfolgt die Auffüllung des membranös umgebenen Knochendefekts mit autologer Spongiosa. Der zeitliche Abstand zwischen beiden operativen Eingriffen beträgt 4 bis 8 Wochen, wobei die induzierten Membranen auch bei einer zeitlichen Latenz länger als 8 Wochen nicht ihre Bioaktivität einbüßen. Dreidimensional gedruckte Scaffolds finden zunehmend Anwendung, wobei jedoch große klinische Studie fehlen, um die genaue Rolle dieses Verfahrens bei der Rekonstruktion von Knochendefekten zu zeigen.