Erschienen in:
11.01.2017 | Beinulkus | Übersichten
Kompressionstherapie des Ulcus cruris venosum in der Phase der Entstauung
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Die Kompressionstherapie des Ulcus cruris venosum ist die Basis der erfolgreichen Behandlung der Betroffenen. Bei
der Kompressionstherapie sollte grundsätzlich zwischen der initialen Phase der Entstauung und der darauffolgenden Phase
der Erhaltung differenziert werden. Während sich in der Erhaltungsphase mittlerweile oft (Ulkus-)Strumpfsysteme bewährt haben, sind es in der Phase der Entstauung weiterhin Kompressionsverbände, die aber im klinischen Alltag oft insuffizient angelegt werden. Im deutschsprachigen Raum haben Kompressionsverbände mit Kurzzugbandagen eine lange Tradition. Ihre korrekte Anlage erfordert allerdings eine gute Schulung und Kontrolle, die in der täglichen Praxis oft nicht gegeben ist. Weniger fehleranfällige Behandlungsalternativen sind Mehrkomponentensysteme, die teilweise optische Marker für die Kontrolle des korrekten Anlagedrucks besitzen. Bei einer anderen neuen Art von Kompressionssystemen, die als adaptive Bandagen bezeichnet werden, kann der Kompressionsdruck über Klettbandagen individuell eingestellt werden. Begleitend kann zudem in der Entstauungsphase eine intermittierende pneumatische Kompressionstherapie eingesetzt werden. Es existieren somit heute mehrere verschiedene Behandlungsoptionen, die für die Entstauungsphase der Patienten mit Ulcus cruris venosum genutzt werden können. Viele Verbände mit Kurzzugbandagen sind sehr fehleranfällig und können heute bei den meisten Patienten durch andere Kompressionssysteme ersetzt werden. Bei der individuellen Auswahl der geeigneten Systeme können die Bedürfnisse, Vorlieben und Fähigkeiten der Betroffenen mit einbezogen werden.