Erschienen in:
01.07.2012 | Leitthema
Korrektur der parastomalen Hernie mit Netz
verfasst von:
Prof. Dr. A. Lampel, N. Runkel
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Nach operativer Harnableitung über ein Ileumconduit stellen parastomale Hernien mit einer Inzidenz von 4–16% eine relativ häufige Komplikation dar. Eine operative Korrektur wird nach allgemeinen Angaben in etwa 30–35% der Fälle notwendig. Für die operative Korrektur einer parastomalen Hernie sind verschiedenste Verfahren beschrieben worden. Die primäre Fasziennaht hat eine hohe Rezidivrate von 46–100%, wohingegen die Stomaneuplatzierung mit Komplikationsraten von bis zu 88% assoziiert ist. Mit der Verwendung von alloplastischem Material (meist Polypropylennetze) kann die Rezidivrate deutlich von bis zu 100% für die primäre Fasziennaht und 71% für die Stomatranslokation auf 33% gesenkt werden.
Netze mit einer Doppelbeschichtung aus Polypropylen und ePTFE („expanded polytetrafluorethylene“), kombinieren die Vorteile der ausgeprägten Bauchwandverstärkung durch einsprossendes Bindegewebe mit der einfachen, schonenden und gut kontrollierbaren intraperitonealen Platzierungsmöglichkeit. In der Arbeit werden unsere Erfahrungen mit doppelt beschichteten Zwei-Komponenten-Netzen zur Hernienversorgung nach Anlage eines Ileumconduits vorgestellt.