Erschienen in:
01.07.2011 | Originalien
Langzeitergebnisse in der Knieendoprothetik
Metaanalyse zu Revisionsrate und funktionellem Ergebnis
verfasst von:
Dr. J. Lützner, U. Hübel, S. Kirschner, K.-P. Günther, F. Krummenauer
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Implantation von Knietotalendoprothesen (Knie-TEP) gehört zu den häufigsten Operationen in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Der klinische Erfolg kann anhand der Standzeit der Endoprothese, also der zu erwartenden Revisionswahrscheinlichkeit, und der Funktionsverbesserung charakterisiert werden. Anhand einer Metaanalyse erfolgte eine Quantifizierung beider Parameter.
Material und Methoden
Bei der Suche in „Medline“ fanden sich 96 relevante Studien für die Metaanalyse zu Revisionsraten und 63 relevante Studien für die Metaanalyse zum funktionellen Ergebnis mit einem mindestens 5-jährigen Follow-up.
Ergebnisse
Insgesamt wurde über 911 Revisionen bei 20.873 Knie-TEP berichtet. Das entspricht einer Meta-Revisionsrate von 4,4% nach 10,7 Jahren. Die häufigsten Revisionsursachen waren aseptische Lockerungen einer oder mehrerer Komponenten (31%), Infektionen (23%), Polyethylenabrieb (16%) und Patellaprobleme (14%). Die Revisionsrate war altersabhängig. Patienten, die zum Zeitpunkt der Implantation jünger als 60 Jahre alt waren, zeigten eine Meta-Revisionsrate von 7%, 60- bis 70-Jährige von 5% und über 70-Jährige von 2,2% bei vergleichbaren Nachuntersuchungszeiträumen. Des Weiteren zeigte sich eine höhere Revisionsrate bei Studien mit zementfreien Knie-TEP (8,3% zementfrei vs. 3,6% zementiert) und einem größeren Anteil an Rheumatikern.
Die Metaanalyse zum funktionellen Ergebnis erbrachte einen Metaanstieg im Knee Society Knee Score von 51,3%, im Knee Society Function Score von 30,6%, im Hospital for Special Surgery Score von 36,1% und im New Jersey Orthopaedic Hospital Knee Evaluation System von 33,6%.
Schlussfolgerung
Die Implantation von Oberflächen-Knie-TEP ist mit einer Revisionsrate von unter 5% innerhalb von 10 Jahren und einer Funktionsverbesserung von 30–51%, je nach verwendetem Score, eine erfolgreiche und dauerhafte Behandlungsmöglichkeit der Gonarthrose.