Zusammenfassung
Neben eigenen Erkrankungen (Abszess, Hernie) hat die Bauchdecke vor allem Bedeutung als Zugangsweg für die chirurgische Behandlung von Erkrankungen der intraabdominellen Organe. Der Zugang kann dabei primär als Laparotomie, d. h. konventionell offen, oder als Laparoskopie erfolgen. Dieses Kapitel erläutert die wichtigsten Formen der Laparotomie sowie das Vorgehen beim postoperativen Bauchdeckenverschluss.
Die Mittellinienlaparotomie ist der Universalzugang zur Peritonealhöhle und insbesondere bei unklarer Diagnose und in Notfallsituationen sinnvoll einzusetzen. Die Lokalisation der Laparotomie richtet sich nach dem Operationsgebiet und kann als Oberbauch-, Mittelbauch-, oder Unterbauchlaparotomie erfolgen oder gar vom Processus xyphoideus bis zum Mons pubis reichen. Der Verschluss der elektiven Mittellinienlaparotomie erfolgt in fortlaufender Technik mit langfristig resorbierbarem monofilen Nahtmaterial. Neben der klassischen Schlingennaht kommen hier zunehmend dünnere Fäden mit kurzen Stichabständen zum Einsatz.