Erschienen in:
01.09.2009 | Leitthema
Lebensqualität bei Dysphonien
verfasst von:
Prof. Dr. F. Rosanowski, E. Gräßel, U. Hoppe, V. Köllner
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 9/2009
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Zusammenfassung
Lebensqualität ist ein mehrdimensionales Konstrukt mit körperlichen, psychischen und sozialen Komponenten. Seit den 1980er-Jahren wird diese das ärztliche Handeln seit jeher leitende Größe auch explizit gemessen. Sie kann bei Patienten mit Dysphonien beeinträchtigt sein; dies wird durch spezifische Untersuchungen zum körperlichen, psychischen und sozial-kommunikativen Selbsterleben dysphoner Patienten bestätigt. Für die Diagnostik in der Praxis sollten neben dem Anamnesegespräch psychometrische Verfahren gewählt werden, die auf diese 3 Domänen zielen: Vorgeschlagen werden die Fragebögen Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS-D) mit 14 Items, der Körperbeschwerden erhebende Gießener Beschwerdebogen (GBB-24) mit 24 Fragen sowie der Fragebogen zur stimmbezogenen Lebensqualität („Voice-Related Quality of Life“, VRQOL) mit 10 Items. Für die verbale Intervention erscheint das PLISSIT-Modell („permission, limited information, special suggestions, intensive therapy“) besonders geeignet zu sein, da es dem Zeitrahmen der Sprechstunde in der „Organmedizin“ gerecht wird. Das vorgeschlagene diagnostische und therapeutische Vorgehen steigert nachweislich die Patientenzufriedenheit.