Erschienen in:
01.07.2006 | Schwerpunkt: Lebertumoren
Leberzelladenom
Entartungspotenzial und Abgrenzung vom hepatozellulären Karzinom
verfasst von:
Dr. P. Flemming, U. Lehmann, H. Kreipe, L. Wilkens
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Im Gegensatz zum hepatozellulären Karzinom (HCC) existierten bisher kaum molekularpathologische Untersuchungen des hepatozellulären Adenoms (HCA). Erkenntnisse zur Pathogenese liegen nur in Ansätzen vor. Besonders von chirurgischer Seite wird eine Operationsindikation wegen einer möglichen malignen Entartung des HCA gestellt. Die publizierten Fälle von Übergängen von HCA in ein HCC wurden auf der Basis heutiger morphologischer Standards neu evaluiert. Auch erfolgte ein Vergleich neuer molekularpathologischer Untersuchungen des HCA – vor allem Arbeiten eigener Arbeitsgruppen – mit denen des HCC. Die Ergebnisse sprechen dagegen, dass es sich bei typischen solitären HCA prämenopausaler Frauen um eine Vorläuferläsion des HCC handelt. Nach kritischer Revision der Literatur blieb nur eine Kasuistik eines Übergangs HCA/HCC unter einer heute nicht mehr üblichen Hormontherapie. Eine Abgrenzung besonderer HCA bei genetischen und Stoffwechselerkrankungen, Kindern, Männern, Adenomatosen und von HCA-artigen Tumoren bei bekannten Risikofaktoren des HCC erscheint sinnvoll. Bei den „klassischen“ HCA dagegen könnte die onkologische chirurgische Indikation entfallen. Voraussetzung ist eine histologische Abklärung, ggf. mit Unterstützung durch molekularpathologische Methoden.