Erschienen in:
08.06.2018 | Botulinumtoxin | Übersichten
Therapie der chronischen Migräne mit Botulinumneurotoxin A
Expertenempfehlung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
verfasst von:
PD Dr. R. Ruscheweyh, S. Förderreuther, C. Gaul, A. Gendolla, D. Holle-Lee, T. Jürgens, L. Neeb, A. Straube
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Injektion von Botulinumneurotoxin A (BoNT-A) nach dem PREEMPT (Phase 3 REsearch Evaluating Migraine Prophylaxis Therapy) -Schema ist seit 2011 in Deutschland zur Behandlung der chronischen Migräne zugelassen.
Ziel der Arbeit
Die praktische Anwendung wirft Fragen auf, z. B. bezüglich der Wahl der Dosis und der Injektionsintervalle im Verlauf sowie des richtigen Zeitpunktes für einen Auslassversuch.
Material und Methoden
Anhand einer Literaturrecherche und eines Expertenkonsenses der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) werden Empfehlungen zur Durchführung der Therapie der chronischen Migräne mit BoNT-A gegeben.
Ergebnisse
Die Behandlung wird in der Regel mit 155 E BoNT-A begonnen. Im 1. Therapiejahr erscheint die Einhaltung von 3‑Monats-Zyklen sinnvoll. Ziel der Behandlung ist eine Besserung der Migräne um ≥30 %. Zum Erreichen dieses Ziels kann eine Dosiserhöhung auf bis zu 195 E erwogen werden. Bei fehlender Besserung um ≥30 % nach dem 3. Zyklus ist die Therapie in der Regel als unzureichend wirksam zu betrachten und zu beenden. Bei stabilem Therapieerfolg im 1. Jahr kann auf 4‑Monats-Intervalle verlängert werden, bei weiter stabilem Verlauf über mindestens zwei 4‑Monats-Zyklen kann ein Auslassversuch gemacht werden.
Diskussion
Die Literatur zu diesen Punkten reicht nicht für Empfehlungen auf dem Niveau einer Leitlinie aus. Die hier veröffentlichten Empfehlungen basieren auf einem Expertenkonsens der DMKG zum strukturierten Vorgehen bei der BoNT-A-Behandlung der chronischen Migräne.