Erschienen in:
01.09.2003 | Leitthema
Lichtalterung und infrarote Strahlung
Aktuelle Aspekte molekularer Mechanismen
verfasst von:
Dr. S. M. Schieke
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 9/2003
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die menschliche Haut ist infraroter (IR-)Strahlung (760 nm–1 mm) aus natürlichen sowie künstlichen Strahlungsquellen ausgesetzt. Insbesondere die Anwendung zu kosmetischen und "Wellness-Zwecken" erfährt eine zunehmende und unkritische Popularität. Epidemiologische Daten und klinische Beobachtungen zeigen jedoch, dass die Wirkung von IR-Strahlung auf die Haut nicht als völlig unbedenklich eingestuft werden kann. Vielmehr scheint IR-Strahlung, ähnlich der UV-Strahlung, an Lichtalterung und -karzinogenese beteiligt zu sein. In neueren Untersuchungen konnten erste molekulare Prozesse wie zelluläre Signaltransduktionsvorgänge und Genexpression charakterisiert werden. Dabei zeigte sich, dass IR-Strahlung über den mitogenaktivierten Proteinkinasesignalweg eine Synthese von Matrixmetalloproteinase-1 induziert. Da dieser Mechanismus einen zentralen pathophysiologischen Faktor der UV-induzierten Hautalterung darstellt, deutet die Aktivierbarkeit durch IR-Strahlung auf ihre Beteiligung bei der vorzeitigen Hautalterung und die mögliche Notwendigkeit eines Schutzes vor unerwünschten IR-Effekten hin.