Erschienen in:
10.05.2016 | Endokarditis | Leitthema
Infektiöse Endokarditis
Update zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Dr. S. Dietz, Dr. H. Lemm, Dr. M. Janusch, Prof. Dr. M. Buerke
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
|
Ausgabe 4/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die infektiöse Endokarditis wird im klinischen Alltag häufig erst mit einer erheblichen Latenz diagnostiziert. Die zeitnahe Diagnosestellung in Kombination mit antibiotischer Therapie ist von elementarer Bedeutung. Verschiebungen im Altersprofil der betroffenen Patienten, neue Risikofaktoren und die Verwendung intravasaler prothetischer Materialien haben das Keimspektrum und das klinische Erscheinungsbild verändert. Unspezifische Symptome, die Anzahl nosokomialer Endokarditiden und immunsupprimierte Patienten nehmen im klinischen Alltag zu.
Die neue Leitlinie der European Society of Cardiology zur Endokarditis zeigt die verschiedenen diagnostischen Algorithmen und die Empfehlungen zur antibiotischen Therapie. Gemäß Leitlinie wird die Bildung eines Endokarditisteams mit unterschiedlichen Disziplinen und das frühzeitige Einbeziehen eines Herzchirurgen in die Behandlung gefordert, da in ungefähr der Hälfte der Erkrankungsfälle eine alleinige antibiotische Therapie nicht zu einer Sanierung der Endokarditis führt. Mit Eintreten von Komplikationen sollte frühzeitig eine operative Therapie angestrebt werden.
Entsprechend den aktuellen Leitlinien wird in dieser Übersichtsarbeit der derzeitige Stand der Diagnostik und Therapie der infektiösen Endokarditis dargestellt.