Lernziele
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verstehen Sie das Prinzip der Wide-awake-Technik und kennen die Vorteile und Nachteile dieses Verfahrens.
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können Sie die Notwendigkeit einer peri- und postoperativen Überwachung einschätzen.
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kennen Sie die verwendeten Medikamente, die empfohlenen Mischverhältnisse und können die mögliche Maximaldosis berechnen.
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wissen Sie, wie Sie die Infiltration schonend und schmerzarm durchführen können.
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erkennen Sie mögliche Komplikationen und können diese behandeln.
Vorbemerkungen
Operationsprinzip und -ziel
Vorteile
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Patient bleibt wach (Schutzreflexe bleiben erhalten)
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Keine Notwendigkeit einer Blutsperre
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Bewegungsfähigkeit der Hand und der Finger bleibt erhalten, wodurch der Erfolg operativer Eingriffe direkt intraoperativ aktiv geprüft werden kann (z. B. Tenolysen oder Arthrolysen)
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Verringerte anästhesiologische und chirurgische Komplikationsrate und erhöhte Patientenzufriedenheit
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Möglichkeit der intraoperativen Kommunikation
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Erhöhte Compliance durch intraoperative Einbindung des Patienten und Anleitung zur Nachbehandlung
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Kurze Umlagerungs- und Wechselzeiten
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Leicht erlernbares Verfahren
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Geringe Kosten, geringer Materialabfall
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Gut geeignet für ambulante Operationen
Nachteile
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Risikoabschätzung zur Anwendung der Wide-awake-Technik beim Patienten erfolgt allein durch den Operateur, der somit die Verantwortung für etwaige Komplikationen trägt.
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Erhöhter Arbeitsaufwand für den Operateur (Vorbereitung und Durchführung der Lokalanästhesie, ggf. Legen eines intravenösen Zugangs, ggf. Antibiotikagabe)
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Ungeeignet für nicht kooperative Patienten, z. B. aufgrund einer Sprachbarriere oder psychiatrischen Grunderkrankung [21]
Indikationen
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Einfache Eingriffe (Beispiele)
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Morbus Dupuytren Stadium I
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Schnellender Finger
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Bandverletzung am Finger
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Fingerfraktur
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Strecksehnennaht
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Nervennaht
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Standardeingriffe (Beispiele)
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Morbus Dupuytren Stadium II, Metakarpophalangealgelenk
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Dorsales Handgelenkganglion
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Primäre Beugesehnennaht
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Bandplastik
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Teno‑/Arthrolyse
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Karpaltunnelsyndrom
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Arthrodese Fingergelenke
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Mittelhandfraktur
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Komplexe Eingriffe (Beispiele)
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Morbus Dupuytren Stadium III und IV, proximales Interphalangealgelenk
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Sulcus-ulnaris-Syndrom
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Sehnentransfer
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Gefäßnaht
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Replantation
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Handgelenkarthroskopie
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Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen
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Allgemeine Faktoren:
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Allergie gegen Lidocain oder Lokalanästhetika vom Amid-Typ
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Allergie gegen Epinephrin
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Sulfitüberempfindlichkeit (Cave! Asthmatiker)
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Engwinkelglaukom
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Myasthenia gravis
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Phäochromozytom
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Laufende Chemo- oder Strahlentherapie
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Relative Kontraindikationen
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Allgemeine Faktoren:
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Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz (Dosisreduktion der Lokalanästhesie)
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Manifeste Hyperthyreose
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Akute Porphyrie
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Schwangerschaft (unbekanntes Risiko für das Kind und juristische Konsequenzen)
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Lokale Faktoren:
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Infektionen im Injektionsbereich [1]
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Präoperativ durchblutungsgestörte Finger
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Kardiologische Faktoren:
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Höhergradige asymptomatische Arrhythmien oder hochgradige stenosierende Herzklappenfehler
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Kürzlich aufgetretener Myokardinfarkt
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Höhergradige symptomatische Herzinsuffizienz (insbesondere ischämischer Genese)
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Schwere unkontrollierte Hyper- oder Hypotonie
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Patienten, die nichtkardioselektive β‑Blocker (z. B. Propranolol) einnehmen
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Risikoevaluierung
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Für die Eingriffe mit einer Lokalanästhesie(LA)-Dosis von max. 20 ml besteht nur bei besonderen individuellen Risiken eine Kontraindikation
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Eingriffe mit einer LA-Dosis von >20 ml erfordern bei auffälliger oder nicht möglicher Anamnese und/oder schlechter Belastbarkeit, z. B. „metabolic equivalent threshold“ (MET) <4, Gehen mit normaler Geschwindigkeit <150 m, 2 Stockwerke nur mit Pause, weitere Diagnostik und ggf. perioperatives Monitoring
Patientenaufklärung
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Allgemeine Operationsrisiken
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Spezielle operationsbedingte Risiken
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Infektion der Injektionsstelle
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Intravasale Injektion
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Synkope und Schwindel
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Nerven‑, Gefäß- oder Sehnenverletzung
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Versagen der örtlichen Betäubung
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Ausschaltung der Schmerzempfindung bei teilweisem Erhalt von Berührungs- und Druckempfindung
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Aktive Beweglichkeit der Hand bleibt intraoperativ erhalten.
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Intraoperativ ist den Anweisungen des Operateurs Folge zu leisten (Compliance).
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Allergische Reaktion und Überdosierungsreaktion
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Kreislaufdepression oder -stillstand (sehr selten)
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Postoperativ vorübergehend vermehrte Schwellung durch die Infiltration im Operationsgebiet
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Alternative Narkoseverfahren
Operationsvorbereitung
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Allgemeine präoperative Vorbereitung
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Gegebenenfalls intravenöser Zugang (abhängig von Operation und Risikofaktoren)
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Bei Risikopatienten perioperatives Monitoring (Elektrokardiographie, Blutdruckmessung, Pulsoxymetrie)
Instrumentarium
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Hautdesinfektionsmittel
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Sterile Tupfer
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10-ml-Spritzen
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Möglichst dünne Injektionsnadel (27-G standardmäßig, 30-G bei Kindern und hypersensitiven Patienten)
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Lidocain 1 % mit Epinephrin 1:200.000. Ein relevanter Unterschied zum in Nordamerika erhältlichen Mischverhältnis 1:100.000 die Sicht im Operationsfeld oder die Wirkung der Lokalanästhesie betreffend besteht nicht [22]. (Cave! Aus 50-ml-Durchstechflaschen nur 15 ml pro Patient verwenden, da diese im Gegensatz zu Ampullen Konservierungsstoffe enthalten.)
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Natriumbikarbonat 8,4 %
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Bupivacain 0,5 % optional zusätzlich bei Operationsdauer von mehr als 2,5 h
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Phentolamin zur Aufhebung der Epinephrinwirkung bei Bedarf
Anästhesie und Lagerung
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Entspannte Rückenlagerung
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Lidocain-Epinephrin-Mischung mit 8,4 % Natriumbikarbonat in einer Spritze im Verhältnis 10:1,5 aufziehen (Mischverhältnis im eigenen Labor geprüft). Die pH-Neutralisierung führt zu einem schnelleren Wirkungseintritt und vermeidet brennende Schmerzen bei Infiltration. (Cave! Beifügen von Natriumbikarbonat ist eine zulassungsüberschreitende Anwendung)
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Infiltrationsmischung soll Raum- bzw. Körpertemperatur haben
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Körpergewichtsadaptierte Höchstdosis von 7 mg/kg Körpergewicht (KG) Lidocain mit Epinephrin darf nicht überschritten werden. Die gesetzlich vorgeschriebene körpergewichtsunabhängige Maximaldosis von Lidocain beträgt 500 mg (Lidocain 1 % entspricht 10 mg/ml)
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Falls eine Operationszeit von mehr als 2,5 h erwartet wird, können für eine verlängerte Betäubungsdauer 10 ml Bupivacain 0,5 % mit Epinephrin 1:200.000 zur Mischung hinzugefügt werden. (Cave! kardiotoxisch, körpergewichtsadaptierte Höchstdosis 2,5 mg/kgKG bzw. körpergewichtsunabhängige Maximaldosis 150 mg)
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Im Falle einer schweren Herzkrankheit Reduktion des Epinephrinanteils auf 1:1.000.000
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In Abhängigkeit vom benötigten Volumen kann jede Mischung mit 0,9 %igem NaCl verdünnt werden:
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Bis 50 ml i. d. R. bei erwachsenen Patienten (ca. 70 kg) keine Verdünnung notwendig (entspricht Lidocain 1 % mit Epinephrin 1:200.000)
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50–100 ml: Lidocain 0,5 % mit Epinephrin 1:400.000
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100–200 ml: Lidocain 0,25 % mit Epinephrin 1:800.000
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Infiltration mindestens 30 min präoperativ
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Beginn der Infiltration immer proximal mit dem Ziel der „Hole-in-one-Anästhesie“, bei der nur der erste Einstich verspürt wird
Infiltrationstechnik
Operation | Volumena | Ort der Injektionb |
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Karpaltunnelspaltung | 20 ml | 10 ml zwischen N. ulnaris und N. medianus (5 mm proximal der Handgelenkbeugefurche), 3 ml zum R. palmaris n. mediani, 7 ml entlang der Inzision |
Schnellender Finger | 4 ml | S. c. proximal der Inzision |
Tendovaginitis stenosans de Quervain | 10 ml | S. c. dorsoradial + Sehnenscheide |
Finger rein sensorisch | 2 ml | Palmar über Grundglied mittig distal der Beugefurche |
Finger Hämostase | 5 ml palmar, 4 ml dorsal | Palmar 2 ml über Grund- und Mittelglied, 1 ml über Endglied, dorsal 2 ml über Grund- und Mittelglied |
Mittelgelenkarthrodese | 4 ml palmar, 4 ml dorsal | 2 ml über Grund- und Mittelglied palmar und dorsal |
Daumengrundgelenkarthrodese/Bandnaht | 15 ml | 2 ml über Grundglied palmar und dorsal, Rest distal um den Kopf des 1. Mittelhandknochens |
Morbus Dupuytren | 15 ml/Finger | 10-ml-Depot palmar über Grundgelenk, 2 ml über Grund- und Mittelglied, 1 ml am Endglied |
Trapezektomie/Bennet-Fraktur | 40 ml | Rund um das Gelenk, bei Resektionsinterpositionsarthroplastiken mehr Volumen, weniger Dosis; Sehne miteinbeziehen, intraartikulär |
Beugesehnennaht Zone 2 | 15 ml/Finger | 10 ml Depot palmar über Grundgelenk, 2 ml über Grund- und Mittelglied, 1 ml am Endglied |
Mittelhandknochenbruch | 40 ml | Rund um den Mittelhandknochen |
Postoperative Behandlung
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Nach dem operativen Eingriff erhöhte Sorgfalt und Achtsamkeit des Patienten für die betäubten Körperareale, insbesondere hinsichtlich Hitze, Kälte und Druck, da diese zu bleibenden Schäden aufgrund verminderter Sinneswahrnehmung führen können
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Trockenhalten des postoperativ angelegten Verbands. Lagerung des Arms den ärztlichen Vorgaben entsprechend (zumeist Hochlagerung)
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Postoperative Schmerzmitteleinahme gemäß ärztlicher Verordnung bei Nachlassen der Lokalanästhesie
Fehler, Gefahren, Komplikationen
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Epinephrin-Rush: Etwa ein Drittel aller Patienten verspüren ein Zittern, Nervosität oder ein Gefühl der Unruhe für etwa 20–30 min nach der Injektion. Beruhigung und Patientenaufklärung
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Ohnmacht: Aufgrund einer vasovagalen Reaktion durch die Nadelinjektion kann es zu einem Verlust des Bewusstseins aufgrund einer zerebralen Minderperfusion kommen. Aufmerksames Beobachten des Patienten für Synkopenprodromi (z. B. Patient wird bleich oder gibt an, „ihm wird schlecht“). Hochlagerung der Beine und ggf. Absenken einer Kopfstütze. Injektionen in sitzender Position sollten vermieden werden.
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Persistierende Schmerzwahrnehmung: Meist zu früher Operationsbeginn nach Infiltration (Mindestwartezeit 30 min) oder Unterdosierung. Vollen Wirkungseintritt abwarten, bei Schmerzpersistenz Nachspritzen von Lokalanästhetika. Eine Kombination der Wide-awake-Technik mit selektiven Nervenblockaden ist möglich.
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Überdosierung/allergische Reaktion (sehr selten): Beachtung der Dosierungsrichtlinien und Verdünnung der Injektionslösung bei erhöhtem Volumenbedarf. Zu erwartender toxischer Wirkungseintritt bei subkutaner Gabe nach 20–30 min. Primär stimulierende Wirkung (typisch: metallischer Geschmack), sekundär depressive Wirkung auf das zentrale Nervensystem und das kardiopulmonale System. Sofortiges Beenden der Lokalanästhesiezufuhr. Je nach Ausprägung intensivmedizinische und notfallmäßige Maßnahmen
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Intravasale Applikation: Sofortiges Beenden der Applikation. Sofortiges Monitoring. Zu erwartender Wirkungseintritt nach 1–3 min. Behandlung abhängig von der Applikationsmenge und Symptomen. Gegebenenfalls intensivmedizinische und notfallmäßige Maßnahmen samt kardiopulmonaler Reanimation
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Interaktionen mit anderen Arzneimitteln:
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Antiarrhythmika, β‑Blocker und Kalziumantagonisten: additive hemmende Wirkung auf atrioventrikuläre (AV-)Überleitung, Reizausbreitung und Kontraktionskraft des Herzens
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Cimetidin: verzögerter Lidocainabbau
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Trizyklische Antidepressiva und Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer: verstärkte Epinephrinwirkung
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Besonderheiten bei antikoagulierten Patienten:
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Sehr hohes Blutungsrisiko: Jede Antikoagulation in Kombination mit Thrombozytenaggregationshemmern (P2Y12-Inhibitoren), Kombination von neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) mit Acetylsalicylsäure (ASS) sowie Ticagrelor sind Kontraindikationen (KI) für einen operativen Eingriff in Wide-awake-Technik
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Hohes Blutungsrisiko: Kombination von Phenprocoumon oder Acenocoumarol mit ASS in Abhängigkeit von der International Normalized Ratio (INR): Falls INR >3, besteht KI für operativen Eingriff in Wide-awake-Technik. Bei einem INR von 2–3 besteht eine relative KI bei erhöhtem Blutungsrisiko, im Falle von elektiven Eingriffen nur bei INR <2,5. Bei singulärer Antikoagulation mit Phenprocoumon oder Acenocoumarol ist ein operativer Eingriff bei INR <3 in Wide-awake-Technik möglich. Bei NOAK-Therapie Rücksprache mit Internisten bei elektiven Eingriffen, ob eine kurzzeitige Umstellung oder ein Pausieren möglich ist
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Mäßiges Blutungsrisiko: Monotherapie mit ASS oder Clopidogrel oder duale Plättchenhemmung stellt keine KI für einen Eingriff in Wide-awake-Technik dar.
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Ergebnisse
Fazit für die Praxis
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Die Wide-awake-Technik ist ein einfaches, schnell erlernbares und sicheres Verfahren zur Durchführung handchirurgischer Eingriffe in Lokalanästhesie mit hoher Patientenzufriedenheit.
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Die Wide-awake-Technik ist auch im Falle von polymorbiden oder kardial beeinträchtigten Patienten nach Risikoabschätzung durchführbar.