Erschienen in:
01.07.2016 | Schock | CME
Anästhesiologisches Vorgehen bei Patienten mit spinalem Querschnitt
verfasst von:
Dr. A. Rand, R. J. Litz, P. Zahn
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Querschnittsyndrome sind schwerwiegende Erkrankungen, die abhängig von Ort und Ausmaß der Schädigung verschiedene, teils lebensbedrohliche Risiken und Komplikationsmöglichkeiten bergen. Weltweit stellen Verkehrsunfälle, Stürze und Freizeitunfälle die 3 häufigsten Ursache für die traumatische Rückenmarkschädigung („traumatic spinal cord injury“, TSCI) dar. Bei den nichttraumatischen Rückenmarkschädigungen („non-traumatic spinal cord injury“, NTSCI) stehen Autoimmunerkrankungen, Tumoren und Fehlbildungen im Vordergrund. Mit fortschreitender Chronifizierung der Erkrankung unterliegen nicht nur das Atmungs- und das Herz-Kreislauf-System, sondern auch endokrine Regelkreise, anatomische Strukturen sowie verschiedene andere Organsysteme der Betroffenen tiefgreifenden Veränderungen. Diese müssen in ihrer Pathophysiologie im perioperativen Management dieser Patienten berücksichtigt werden. Die autonome Dysreflexie (AD) ist die schwerste Komplikation. Sie tritt bei Patienten mit chronischer Rückenmarkschädigung oberhalb von Th6 auf, entsteht aus überschießender Aktivierung sympathischer Reflexbögen und kann tödlich enden. Dieser Beitrag vermittelt dem Anästhesisten Kenntnisse, wie die Entstehung einer AD verhindert werden kann, und was außerdem im perioperativen und intensivmedizinischen Management von Patienten mit Querschnittsyndromen („spinal cord injury“, SCI) zu beachten ist.