Erschienen in:
23.10.2019 | Arthroskopie | Originalien
Vergleichbare Ergebnisse nach arthroskopischem Ersatz des vorderen Kreuzbandes
Klinische und funktionelle Ergebnisse nach Einzelbündel- und Doppelbündelrekonstruktion
verfasst von:
Dr. M. Janko, R. D. Verboket, MHBA, E. Plawetzki, PD Dr. E. V. Geiger, Prof. Dr. T. Lustenberger, Prof. Dr. I. Marzi, PD Dr. C. Nau
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes (VKB) wird seit vielen Jahren operativ überwiegend arthroskopisch rekonstruiert. Dem lange propagierten Einzelbündelersatz folgten Empfehlungen zur anatomischen Doppelbündelersatzplastik. Ziel dieser Studie ist die Auswertung und Beurteilung klinischer Nachuntersuchungsergebnisse hinsichtlich Funktion und Stabilität nach Durchführung einer VKB-Plastik sowohl mit der Einzelbündel(SB)- als auch der Doppelbündel(DB)-Technik.
Methodik
80 Patienten, die eine VKB-Plastik erhielten, wurden eingeschlossen (41 SB / 39 DB). Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 17,4 Monate. Zur Beurteilung der Kniegelenksstabilität wurden die anteroposteriore Translation sowie die Rotationstranslation ermittelt. Zudem erfolgten die arthrometrische Messung sowie die Durchführung standardisierter Scores. Die Daten wurden mittels Pearson‑χ2-Test und dem exakten Test nach Fischer statistisch ausgewertet (p < 0,05).
Ergebnisse
Während der Lachman-Test in der SB-Gruppe eine signifikant (p = 0,032) größere Stabilität der Kniegelenke zeigte, wurde durch den vorderen Schubladentest und die Stabilitätsmessung mit dem Rolimeter eine höhere Stabilität der Kniegelenke in der DB-Gruppe dokumentiert. In der DB-Gruppe zeigten sich eine signifikant höhere Anzahl an Patienten mit lokalen Sensibilitätsdefiziten (p = 0,045) und Parästhesien sowie ein signifikant höheres aktives und passives Flexionsdefizit gegenüber der SB-Gruppe (p = 0,09/p = 0,038).
Fazit
Basierend auf den Ergebnissen zeigt unsere Studie nach einem Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 12 Monaten keine Überlegenheit eines Verfahrens, jedoch gibt es Hinweise für eine höhere Komplikationsrate in der DB-Gruppe. Klinisch sollten diese Ergebnisse bei der Indikationsstellung bedacht werden.