Erschienen in:
01.04.2006 | Leitthema
Psychologische Diagnostik bei chronischer Erkrankung
verfasst von:
Dipl.-Psych. Dr. M. Noeker
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Die psychologische Diagnostik bei chronisch-somatischen Erkrankungen zielt einerseits auf die Erfassung der Krankheitsbewältigung (spezifische Adaptation) und andererseits auf die primär krankheitsunabhängige allgemeine Verhaltensentwicklung und Psychopathologie (globale Adaptation). Sie umfasst Anamnese und Exploration, strukturierte psychologische Tests und Fragebögen sowie halbstrukturierte Checklisten, Interviews und Beobachtungsverfahren. Bei der Psychodiagnostik der spezifischen Adaptation stehen die Diagnostik der assoziierten psychosozialen Folgebelastungen und Behandlungsanforderungen, die Bewältigungsstrategien (Coping) und die Effektivität des Krankheitsmanagements sowie die resultierenden Einschränkungen bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität mit Hilfe krankheitsspezifischer sowie krankheitsübergreifender Fragebögen im Vordergrund. Die Diagnostik der allgemeinen Adaptation richtet sich auf die Identifikation psychopathologischer Vulnerabilität bzw. manifester psychischer Störungen, die als Komorbidität oder als Ergebnis kumulativer Misserfolge bei der spezifischen Krankheitsbewältigung auftreten können.