Erschienen in:
01.12.2006 | Originalien
Kniegelenkverletzungen des ungeschützten Verkehrsteilnehmers im Straßenverkehr
verfasst von:
Dr. C. Haasper, D. Otte, K. Knobloch, J. Zeichen, C. Krettek, M. Richter
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz und Art des Zustandekommens von Verletzungen des Kniegelenks bei ungeschützten Verkehrteilnehmern, d. h. von Fußgängern, Motorrad- und Fahrradfahrern, zu untersuchen.
Material und Methoden
Zwei verschiedene Zeitperioden (1985–1993 und 1995–2003) sind auf das Vorliegen von Knieverletzungen (abbreviated injury scale, AISKnie=2 oder 3) hin überprüft worden. Analysiert wurden Verkehrsunfälle mit Personenschäden am Unfallort direkt nach dem Unfall. Von diesen Verletzten konnten unfalltechnische Daten (Anprallart, Geschwindigkeit und Richtung) und klinische Daten (AIS, ISS, Gesamtverletzungsmuster, Einzelverletzungen) analysiert und verglichen werden. 2580 Fußgänger, 2279 Motorradfahrer und 4322 Fahrradfahrer aus 22.794 Verletzten in 17.382 Unfällen wurden für diese Studie herausgefiltert.
Ergebnisse
Schwere Band- oder knöcherne Verletzungen des Kniegelenks fanden sich bei 2% (96/9181 Patienten) in Bezug auf alle verletzten ungeschützten Verkehrsteilnehmer. Das Risiko für Knieverletzungen war für Zweiradfahrer größer als bei den Fußgängern, aber letztere wiesen schwerere Knieverletzungen auf. Das Gesamtrisiko ist im Vergleich niedrig und in der letzten Zeitperiode signifikant reduziert (35>28%, p<0,0001). Das aerodynamische Design der Fahrzeugfronten senkte signifikant (p=0,0015) das Risiko für schwere Knieverletzungen.
Schlussfolgerungen
Am stärksten gefährdet sind motorisierte Zweiradfahrer gefolgt von Fußgängern. Da die aerodynamische Frontgestaltung aktueller Pkw im Vergleich zum älteren Design bereits Inzidenz und Schwere von Knieverletzungen bei Fußgängern verringern konnte, ist eine weitere Modifikation der Außengestaltung sinnvoll.