Erschienen in:
01.02.2006 | Leitthema
Prolaktin aktuell
verfasst von:
Prof. Dr. W. G. Rossmanith
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Prolaktin wird in den laktotrophen Zellen des Hypophysenvorderlappens gebildet, die unter Hemmung durch dopaminerge Neurone stehen. Hauptfunktionen des Prolaktins sind Initiation und Aufrechterhaltung von Galaktopoese und Laktogenese nach der Geburt. Prolaktin steigt während des Schlafs und unter starker Belastung; Hyperprolaktinämie entsteht funktionell und tumorös sowie sekundär bei Allgemeinerkrankungen. Leitsymptome der Prolaktinerhöhung sind Zyklusstörungen, Galaktorrhö und Östrogenmangel. Eine Hyperprolaktinämie wird durch Anamnese, klinischen Befund und Prolaktinbestimmungen im Serum gesichert. Die Bildgebung der Sella weist auf Mikro- oder Makroprolaktinome und Tumoren mit Hypophysenstielläsion hin. Differenzialdiagnostisch müssen für eine differenzierte Therapie unterschiedliche Formen der Hyperprolaktinämie abgegrenzt werden. Die Behandlung richtet sich nach Beschwerdebild und Ursache, ist gelegentlich aber auch rein symptomatisch. Selbst bei tumoröser Hypersekretion ist die Therapie mit Dopaminagonisten die 1. Wahl; sie wird mit klinischen, laboranalytischen und bildgebenden Methoden überwacht. Nach längerer Behandlung mit Prolaktinhemmern ist ein Auslassversuch gerechtfertigt.