Erschienen in:
29.01.2016 | Thrombozytentransfusion | CME Zertifizierte Fortbildung
Therapie mit Blutprodukten
verfasst von:
PD Dr. S. Petros
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Blutprodukte werden in der Intensivmedizin oft eingesetzt. Die Evidenz hinsichtlich einer Verbesserung des klinischen Ausgangs ist jedoch meist gering. Der Trigger für eine Erythrozytentransfusion bei nicht blutenden kritisch Kranken ist aktuell ein Hämoglobinwert von 7,0 g/dl. Vor der Gabe von Thrombozytenkonzentraten müssen die Ursache der Thrombozytopenie, der klinische Zustand und der erwartete Effekt kritisch geprüft werden. Plasma sollte ebenfalls kritisch eingesetzt werden, insbesondere aufgrund der Volumenbelastung. Prothrombinkomplexkonzentrate sind bei Warfarinantagonisierung effektiver als Plasma. Albumin wird bei massiver Parazentese sowie bei der Therapie des hepatorenalen Syndroms Typ 1 und der spontanen bakteriellen Peritonitis mit guter Evidenz eingesetzt. Bei schwerer Sepsis und septischem Schock kann Albumin positive Effekte haben. Insgesamt sollten Blutprodukte restriktiv eingesetzt werden. Die Therapieentscheidung basiert auf einer kritischen Prüfung der Evidenzlage.