Erschienen in:
01.03.2015 | Leitthema
Heutige Möglichkeiten der Telemedizin in der Anästhesiologie
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. M. Czaplik, Dr. J. Brokmann, Dr. N. Hochhausen, Priv.-Doz. Dr. S.K. Beckers, Univ.-Prof. Dr. R. Rossaint
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Die Folgen der demografischen Entwicklung und des relativen Fachkräftemangels stellt das deutsche Gesundheitswesen vor eine Belastungsprobe. Insbesondere in ländlichen Gebieten sind die Effekte auch in der Anästhesiologie zu spüren – Krankenpflegepersonal, Anästhesisten, Intensivmediziner und Notärzte werden mitunter durch Honorarkräfte aus dem In- und Ausland – zumindest zeitweise – unterstützt. Neben der Zunahme der Quantität, d. h. der Behandlungszahlen, steigt, bedingt durch den Fortschritt der medizinischen Forschung, auch die mögliche Qualität der Therapie. Vor diesem Hintergrund wächst der zur Gewährleistung einer optimalen Behandlungsqualität benötigte Bedarf an Ressourcen. Die Auswirkungen sind in allen klinischen Fachdisziplinen einschließlich aller Bereiche der Anästhesiologie zu spüren – insbesondere in strukturschwachen Regionen fehlen mitunter hochspezialisierte Experten. In vielen Fällen sind primär nicht ihre körperliche Anwesenheit bzw. manuellen Fertigkeiten gefragt, sondern ihre Kompetenz und Erfahrung. Vor diesem Hintergrund können telemedizinische Systeme dazu eingesetzt werden, genau diese Lücken sehr effektiv und effizient zu schließen. In den unterschiedlichen Bereichen der Anästhesiologie ist die Anzahl an bisher veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten verschieden. Für die Anästhesie und die Schmerztherapie sind bislang nur sehr wenige telemedizinische Anwendungen bzw. Konzepte publiziert worden, während in den Bereichen der Teleintensivmedizin und Telenotfallmedizin national und international diverse Forschungsprojekte durchgeführt wurden und zum Teil schon etablierte Systeme vorhanden sind.