Erschienen in:
26.04.2018 | Leitthema
Umweltbedingte Krankheitslasten in Deutschland
verfasst von:
Myriam Tobollik, Dietrich Plaß, Nadine Steckling, Hanna Mertes, Thomas Myck, Thomas Ziese, Dirk Wintermeyer, Claudia Hornberg
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Umweltbedingte Risikofaktoren können die menschliche Gesundheit maßgeblich beeinflussen. Mithilfe der „Environmental Burden of Disease“(EBD‑)Methode können umweltbedingte Gesundheitseinbußen quantitativ in Form verlorener gesunder Lebensjahre (Disability-Adjusted Life Years, DALYs) ermittelt werden.
Ziel der Arbeit
Ziel dieses Beitrags ist es, die Krankheitslast von umweltbedingten Risikofaktoren darzustellen und zu bewerten. Der Fokus liegt auf bereits veröffentlichten Berechnungen für Deutschland.
Material
Anhand der aktuellen EBD-Studienlage präsentiert dieser Artikel die umweltbedingte Krankheitslast in Form des attributablen Anteils für die gesamte Welt und in Form von DALYs für Deutschland. Mittels der präsentierten Ergebnisse für Feinstaub, wasserassoziierte Risiken und Umgebungslärm wird die Bedeutung der Verfügbarkeit und Qualität der in Krankheitslastberechnungen eingehenden Daten aufgezeigt.
Ergebnisse
Der Anteil der Krankheitslast weltweit, der auf umweltbedingte Risikofaktoren zurückzuführen ist, variiert je nach betrachteter Studie zwischen 13 und 22 %. Für Deutschland gibt es für insgesamt zwölf Umweltrisikofaktoren EBD-Schätzer. Die meisten Schätzer gibt es für Feinstaub; auch hier sind große Unterschiede in der Krankheitlast je nach Studie festzustellen. Unabhängig davon ist Feinstaub nach jetzigem Stand der Forschung der umweltbedingte Risikofaktor mit der höchsten Krankheitslast in Deutschland.
Diskussion
Unterschiede in der Höhe der berechneten Krankheitslast für einzelne umweltbedingte Risikofaktoren sind auf unterschiedliche Annahmen (z. B. Lebenserwartung, gesundheitliche Wirkungsschwelle) und die jeweilig verwendeten Eingangsdaten zurückzuführen.