Erschienen in:
01.04.2006 | Leitthema
Extrahepatische distale Gallenwegskarzinome
verfasst von:
M. Bahra, J. M. Langrehr, Prof. Dr. P. Neuhaus
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Gallengangskarzinome werden je nach Lokalisation in intrahepatische, zentrale (perihiläre) oder distale Karzinome unterteilt. Distale Choledochuskarzinome stellen dabei ca. 25% der Gallengangskarzinome dar und können nochmals in mittlere und distale Karzinome unterteilt werden. Die chirurgische Intervention zur Erzielung einer kurativen Resektion (R0) leitet sich direkt von der Lokalisation ab. Während bei intrahepatischen und zentralen Gallengangskarzinomen das operative Vorgehen primär leberchirurgisch definiert ist, ist der Eingriff der Wahl beim distalen Karzinom die pyloruserhaltende partielle Duodenopankreatektomie. Im Falle eines kleineren, im mittleren drittel lokalisierten Karzinoms kann die alleinige Resektion des D. choledochus ohne Pankreaskopfresektion ausreichend sein. Das 5-Jahres-Überleben beim distalen Gallengangskarzinom nach radikaler Resektion liegt bei etwa 25%. Differenzialdiagnostisch muss das distale Gallengangskarzinom vom Adenokarzinom des Pankreas oder Karzinomen der Ampulla Vateri unterschieden werden. Durch eine radikale Resektion, möglichst im frühen Krankheitsstadium, ist eine Heilung grundsätzlich möglich. Welchen Stellenwert dabei eine erweiterte Lymphadenektomie hat, ist noch nicht geklärt. Ob eine Verbesserung des 5-Jahres-Überlebens nach erfolgreicher Resektion mit Hilfe neuer adjuvanter Therapiekonzepte (z. B. Gemcitabine oder Capecitabine) zu erreichen ist, sollte zukünftig im Rahmen klinischer Studien systematisch evaluiert werden.