Erschienen in:
01.04.2010 | Leitthema
Endoprothesenwechsel am Kniegelenk
verfasst von:
Prof. Dr. H.-P. Scharf, A. Schulze
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Die Anzahl der Knieendoprothesenimplantationen wächst jährlich um etwa 6,8%. Bei einer Knieendoprothesenstandzeit von derzeit etwa 12–15 Jahren steigt deshalb die Anzahl von Revisionsoperationen in der Knieendoprothetik kontinuierlich. Häufigste Ursache ist die mechanische Prothesenlockerung. Daneben sind persistierende Schmerzen, Instabilität und Bewegungseinschränkungen nach Erstimplantation sowie Lockerung oder Instabilität des Retropatellarersatzes Indikationen zum Prothesenwechsel. Die präoperative Diagnostik analysiert den Versagensmechanismus unter Berücksichtigung klinischer, radiologischer und laborchemischer Befunde. Ziel der Wechseloperation ist die mechanisch stabile Verankerung einer neuen Knieendoprothese unter Rekonstruktion von Beinachse, Gelenklinie und Weichteilspannung. Die Realisierung dieser Ziele wird durch den eingetretenen Knochensubstanzverlust sowie die Imbalance des Kapselbandapparates erschwert. Modulare Implantate mit epi-, meta- oder diaphysärer Abstützung in Verbindung mit Knochentransplantaten ermöglichen es dem Operateur, dem intraoperativen Befund Rechnung zu tragen. Damit gelingt unter Beachtung der Biomechanik des Kniegelenks die Wiederherstellung einer schmerzfreien Kniegelenksfunktion.