Erschienen in:
25.07.2016 | Hörgeräteversorgung | Einführung zum Thema
Der Freiburger Einsilbertest auf dem Prüfstand
verfasst von:
I. Baljić, Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. med. U. Hoppe
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2016
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Auszug
Eine hohe Verbreitung eines Prüfverfahrens muss nicht zwingend mit einer hohen Qualität einhergehen. Daher ist es durchaus gerechtfertigt und erlaubt, auch gängige Verfahren kritisch zu betrachten. Über viele Jahre hinweg wurde der Freiburger Sprachtest mehr und mehr verpflichtend in die deutschsprachige Audiologie eingeführt: Während Ende der 1960er-Jahre beispielsweise dem HNO-Arzt noch vorübergehend überlassen wurde, ob die Werte der Flüster- bzw. der Umgangssprachprüfung oder des Freiburger Sprachtests als Grundlage für die Verordnung von Hörgeräten herangezogen werden, ist diese Hörprüfung heute aus dem audiologischen Instrumentarium nicht mehr weg zu denken. Auch wenn durch die Erhebung des Freiburger Sprachtests zur Norm davon ausgegangen werden konnte, dass es so zu einer deutlichen Qualitätssteigerung der damaligen audiologischen Befunde kam, wurde das Sprachaudiogramm nach DIN 45621 im Rahmen der Hörgeräteversorgung aus ökonomischen Gründen anfangs noch nicht gefordert, sondern zunächst nur als eine Empfehlung verstanden. Dadurch sollte „sich jeder Ohrenfacharzt – entsprechend seiner Ausbildung und apparativen Einrichtung – an der Verordnung von Hörgeräten beteiligen“ [
1]. …