Erschienen in:
01.07.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Asbestverursachte Veränderungen am Thorax
verfasst von:
PD Dr. H.-G. Hieckel, K.G. Hering
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 7/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Asbestfasern können zu einer Lungenfibrose, zu Verdickungen der Pleura und zu Malignomen führen. Diese pathologischen Veränderungen sind fakultativ und abhängig von der Asbestart, der Dauer der Exposition und von individuellen Faktoren. Asbest fand bis 1993 in Deutschland breiten Einsatz. Weltweit besteht noch kein Verbot. Mehrheitlich sind asbestbedingte Erkrankungen Folgen beruflicher Expositionen. Bis zu ihrem Auftreten liegen lange Latenzzeiten bis über 40 Jahre, sodass das Maximum noch nicht erreicht ist. Asbestverursachte Berufserkrankungen am Thorax sind die Asbestose und asbestverursachte benigne Pleuraerkrankungen sowie das maligne Pleuramesotheliom. Bronchialkarzinome können asbestverursacht sein. Zur Beweisführung wird von der Radiologie der Nachweis von Brückenbefunden gefordert. Die Erfassung radiologischer Befunde in Thoraxübersicht und HRCT erfordern hohe Bildgüte und standardisierte Untersuchung. Die internationale ILO-Klassifikation und semiquantitative HRCT-Auswertung sind standardisierte Befundungen. Darauf basieren die Meldekriterien für die gesetzliche Anzeigepflicht.