Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Anwendung von Osteologika bei gestörter Frakturheilung
verfasst von:
K. M. Peters, Prof. Dr., T. Tuncel
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung von Pseudarthrosen ist häufig langwierig und für den Patienten belastend. Es stehen operative und konservative Therapieverfahren zur Verfügung.
Fragestellung
Führt der systemische Einsatz von osteoanabol wirkenden Substanzen zu einer Beschleunigung der gestörten Frakturheilung bzw. zu einer Konsolidierung der Fraktur? Welche Pseudarthrosetypen bieten sich für diese Therapieoption an?
Material und Methoden
Es erfolgte eine Sichtung der Literatur nach systemischen anabolen Therapieoptionen zur Behandlung einer verzögerten Frakturheilung bzw. einer Pseudarthrose. Zusätzlich werden eigene Fälle vorgestellt.
Ergebnisse
Teriparatid und Strontiumranelat haben einen positiven Effekt auf die Frakturheilung sowohl im Tiermodell als auch bei Menschen. Auch für den Einsatz bei verzögerter Knochenbruchheilung bzw. bei Pseudarthrosen liegen für beide Substanzen Fallstudien vor, wobei die Datenlage für Teriparatid deutlich umfangreicher ist. Prospektiv randomisierte Studien fehlen bisher allerdings.
Schlussfolgerungen
Insbesondere bei biologisch reaktiven Pseudarthrosen kann der systemische Einsatz von anabolen Osteologika eine Therapieoption sein. Es handelt sich aber um Off-label-Behandlungen, wobei Kontraindikationen besonders zu beachten sind.
Aufgrund der zahlreichen positiven Ergebnisse, gerade unter einer Teriparatidbehandlung sollte eine multizentrische prospektiv randomisierte Studie zur Behandlung aseptischer Pseudarthrosen initiiert werden.