Erschienen in:
01.04.2009 | Originalien
Modulation der kortikalen Schmerzverarbeitung durch Cyclooxygenase-Hemmung
Eine funktionelle MRT-Studie
verfasst von:
F. Herrndobler, W. Koppert, R. Ringler, PD Dr. C. Maihöfner
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Veränderungen von Gehirnaktivierungen während pharmakologischer Modulation von Hyperalgesie sind noch weitgehend unbekannt. In einer Studie sollte daher mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) die zerebrale Schmerzverarbeitung von Hyperalgesie und Akutschmerz unter dem Einfluss von COX-Hemmern untersucht werden.
Methoden
Bei 14 gesunden Probanden wurde in einem doppelblinden, placebokontrollierten, randomisierten Studiendesign die kortikale Verarbeitung von Schmerz und Hyperalgesie nach Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) und dem selektiven COX-2-Hemmer Parecoxib mittels fMRT untersucht. Als Schmerzmodell diente die UVB-induzierte mechanische Hyperalgesie.
Ergebnisse
Bei akut schmerzhaften mechanischen Reizen ließ sich in der Psychophysik ein deutlicher schmerzlindernder Effekt des selektiven COX-2-Hemmers Parecoxib nachweisen. Damit verbunden war eine verminderte Gehirnaktivität in primären und sekundären somatosensorischen Kortizes (S1, S2) und dem anterioren zingulären Kortex (ACC). Im Modell der UVB-induzierten mechanischen Hyperalgesie waren sowohl der unselektive COX-Hemmer ASS, als auch Parecoxib antihyperalgetisch wirksam. Damit verbunden war eine Modulation von S1, parietalen Assoziationskortizes (PA) und ACC.
Schlussfolgerung
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Cyclooxygenaseinhibition die kortikale Schmerzverarbeitung beeinflussen kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich im menschlichen Gehirn die Vermittlung einer Analgesie von einer Antihyperalgesie unterscheidet.