Erschienen in:
01.10.2004 | Leitthema
Peptidrezeptorvermittelte Radiotherapie (PRRT) neuroendokriner Tumoren
Klinische Indikationen und Erfahrung mit 90Yttrium-markierten Somatostatinanaloga
verfasst von:
Prof. Dr. R. P. Baum, J. Söldner, M. Schmücking, A. Niesen
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2004
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Zusammenfassung
Die radioaktive Markierung spezifischer Peptide, die gezielt an Somatostatinrezeptoren auf neuroendokrinen Tumoren binden, ermöglicht eine interne Strahlentherapie, die unter weitgehender Schonung des gesunden Gewebes (strahlenexponiert wird im Wesentlichen nur die Niere und erheblich weniger das Knochenmark) und meist nur geringer Belastung des Patienten mehrfach durchgeführt wird. Die Radiorezeptortherapie eignet sich besonders für Patienten mit langsam wachsenden hepatischen und extrahepatischen Metastasen bzw. Tumoren, die erfahrungsgemäß für eine Chemotherapie weniger geeignet und bei denen die chirurgischen Möglichkeiten der Tumorresektion erschöpft sind. Auch Patienten, die einen Progress der Erkrankung unter Octreotidtherapie bzw. kombinierter Biotherapie aufweisen, und solche mit ausgeprägter klinischer Symptomatik trotz hoch dosierter Hormontherapie kommen für eine Radiorezeptortherapie in Betracht. Die Behandlungsergebnisse der PRRT aus verschiedenen europäischen Zentren sowie von Multizenterstudien zeigen eine hohe Tumoransprechrate und einen signifikant positiven Effekt auf die klinische Symptomatik.