Erschienen in:
01.08.2012 | Übersicht
Entwicklungspsychologische Aspekte von Delinquenz
Empathie sowie pro- und reaktive Aggression im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. med. Michael Kölch, Dr. hum. biol. Marc Schmid, Dipl.-Psych. Peter Rehmann, Dr. med. Marc Allroggen
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen ist meist ein vorübergehendes Phänomen. Hauptsächlich tritt es unproblematisch als entwicklungsphysiologisches Verhalten auf. Bei einem kleinen Teil von Kindern zeigt sich früh eine pathologische Entwicklung mit einem hohen Risiko für Delinquenz und sozialer Desintegration. Bindungsaspekte, Temperamentsfaktoren, bestimmte psychiatrische Störungen, aber auch soziale Faktoren sowie insbesondere der elterliche Erziehungsstil haben Einfluss auf die Ausbildung von Aggressivität und Delinquenz. Bestimmte Formen aggressiven Verhaltens, wie proaktive Aggression, prädisponieren eher zu längerfristigen Problemen. Psychopathie, Empathiedefizite und gleichgültig-unemotionale Persönlichkeitszüge sind Befunde, die gehäuft bei delinquenten Jugendlichen zu finden sind, wenngleich die Datenlage zur tatsächlichen Bedeutung der einzelnen Faktoren noch nicht konsistent ist.