24.07.2020 | Magenkarzinom | Leitthema
Genetik des Magenkarzinoms
Eine genetisch heterogene Erkrankung
verfasst von:
Prof. Dr. med. Johannes Schumacher
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Genetische Faktoren sind an der Entstehung des Magenkarzinoms beteiligt.
Fragestellung
Es erfolgt die Darstellung der genetischen Architektur des Magenkarzinoms und der sich ableitenden klinischen Empfehlungen.
Material und Methode
Dabei handelt es sich um eine Zusammenfassung der Literatur.
Ergebnisse
Die Genetik des Magenkarzinoms ist heterogen. Monogen erbliche Formen umfassen das hereditäre diffuse Magenkarzinom (HDGC) mit Mutationen in CDH1. Krankheitsgene mit moderat penetranten Mutationen sind ATM, PALB2 und CTNNA1. Durch genomweite Assoziationsstudien (GWAS) wurden zudem erste genetische Risikovarianten für die multifaktorielle Form des Magenkarzinoms gefunden.
Schlussfolgerungen
Der Identifikation von Familien mit monogen erblichen Formen des Magenkarzinoms kommt große klinische Bedeutung zu. Hier existieren etablierte Therapie- und Präventionsstrategien, die Betroffene und gesunde Anlageträger betreffen. Solche Strategien müssen für Anlageträger mit moderat penetranten Mutationen zukünftig entwickelt werden. Die Kollektivgrößen für die Identifikation von häufigen genetischen Risikovarianten durch GWAS müssen zukünftig vergrößert werden.