21.07.2020 | Magenkarzinom | Leitthema
Behandlung des peritoneal metastasierten Magenkarzinoms
verfasst von:
Linda Feldbrügge, Vincent Wolf, Felix Gronau, Alan Oeff, Alexia-Eugenia Alevizopoulos, Maximilian Jara, Prof. Dr. med. Beate Rau, MBA
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das peritoneal metastasierte Magenkarzinom hat eine sehr schlechte Prognose. Das mediane Überleben liegt bei 7 Monaten mit palliativer Zweitlinienchemotherapie.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieses Artikels ist die zusammenfassende Darstellung der Diagnostik und Therapieoptionen des peritoneal metastasierten Magenkarzinoms unter Einbeziehung aktueller Studien.
Material und Methoden
Zusätzlich zur Darstellung der eigenen Erfahrung als Referenzzentrum für Peritonealkarzinose wurde eine Literaturrecherche zu aktuellen klinischen Studien über die Datenbank PubMed durchgeführt.
Ergebnisse
Eine Staging-Laparoskopie sollte beim lokal fortgeschrittenen Magenkarzinom in die Diagnostik vor Therapiebeginn integriert werden. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, auch das Ansprechen der peritonealen Metastasen auf die präoperative Chemotherapie mit zu beurteilen. Die chirurgische Therapie eines peritoneal metastasierten Magenkarzinoms im Sinne einer Gastrektomie und Zytoreduktion sollte nur in selektionierten Fällen in einem ausgewiesenen Zentrum angeboten werden. Inwiefern eine hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) oder auch die druckinduzierte intraperitoneale Aerosol-Chemotherapie (PIPAC) zusätzliche sinnvolle Verfahren sind, wird derzeit in Studien geklärt.
Schlussfolgerung
Durch eine Staging-Laparoskopie kann mit hoher Sicherheit eine peritoneale Metastasierung ausgeschlossen werden, was eine kurative Therapie ermöglicht. Bei peritonealer Metastasierung kann bei geringer Tumorlast in selektionierten Fällen die chirurgische Therapie mit Gastrektomie und Zytoreduktion in einem ausgewiesenen Zentrum erfolgen.